Personalentwicklung: BMAS fördert Weiterbildungsverbünde

In der "Nationalen Weiterbildungsstrategie" hat sich die Bundesregierung unter anderem zum Ziel gesetzt, dezentrale Weiterbildungsverbünde und regionale Kooperationen zwischen Unternehmen voranzutreiben und finanziell zu unterstützen. Nun starten die ersten vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) geförderten Projekte.

Die betriebliche Weiterbildung hat durch die Corona-Krise in vielen Unternehmen an Bedeutung verloren. Budgets wurden gekürzt oder eingefroren. Dabei müsste die Personalentwicklung gerade jetzt noch stärker in den Fokus der Unternehmensleiter rücken, wie Staatssekretär Björn Böhning betont: "Weiterbildung ist die wichtigste Antwort auf den durch die Corona-Pandemie beschleunigten Strukturwandel. Damit vor allem kleine und mittlere Unternehmen ihre Beschäftigten richtig fördern können, braucht es neue Antworten und Instrumente."

Mit Weiterbildungsverbünden gegen die Corona-Krise

Ein Instrument, mit dem die Bundesregierung die Personalentwicklung jetzt fördern will, sind Weiterbildungsverbünde. Die Verbünde "unterstützen Betriebe dabei, ihr Fachkräftepotenzial zu sichern und Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer auf die veränderten beruflichen Anforderungen vorzubereiten", so Böhning.

Geplant war die Förderung von Weiterbildungsverbünden schon als Teil der "Nationalen Weiterbildungsstrategie", die 2019 veröffentlicht wurde. Nun hat das Projekt offenbar im Bundesarbeitsministerium an Dringlichkeit gewonnen, wie der Staatssekretär betont: "Das BMAS hat in der aktuellen Wirtschaftskrise schnell und entschlossen gehandelt: Schon fünf Monate nach Förderaufruf starten die ersten Projekte. Die hohe Zahl an Interessenbekundungen zeigt, wie groß der Bedarf ist. Mit den Weiterbildungsverbünden leisten wir einen wichtigen Beitrag zur Stärkung des lebensbegleitenden Lernens sowie zur Fachkräftesicherung."

Erste vom BMAS geförderte Weiterbildungsverbünde am Start

In Berlin und Thüringen sind nun die ersten beiden Projekte gestartet. Es sind zwei von bislang 13 Weiterbildungsverbünden, die aus dem Bundesprogramm "Aufbau von Weiterbildungsverbünden" des BMAS gefördert werden. Die weiteren Projekte sollen ihre Arbeit zwischen Januar und April 2021 aufnehmen. Darunter sind sowohl branchenspezifische als auch branchenübergreifende Projekte.

In Thüringen startet der Unternehmensverband "Bundesverband mittelständische Wirtschaft" mit Partnern vor Ort das branchenübergreifende Projekt "Weiterbildungsverbund Thüringer Mittelstand". Unter anderem für die Metropolregion Berlin koordiniert der Bildungsträger GFBM Akademie den ebenfalls branchenübergreifenden Weiterbildungsverbund "R-Learning kollektiv".

Über das Bundesprogramm "Aufbau von Weiterbildungsverbünden"

Das Bundesprogramm "Aufbau von Weiterbildungsverbünden" hat zum Ziel, die Teilnahme von kleinen und mittleren Unternehmen an Weiterbildungen zu steigern und regionale Wirtschafts- und Innovationsnetzwerke zu stärken. Dabei vernetzen Koordinierungsstellen die einzelnen Akteure eines Verbundes, stellen den Betrieben spezifische Informationen zur Verfügung, identifizieren Weiterbildungsbedarfe, beraten trägerneutral und unterstützen bei der inhaltlichen Ausgestaltung neuer Weiterbildungsmaßnahmen.


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