Management-Studie: Cyber-Security als neue Herausforderung

Die Digitalisierung und ihre Folgen beschäftigen Manager weiterhin stark. Als ihre größte aktuelle Herausforderungen benennen befragte Führungskräfte im Jahr 2018 aber erstmals Cyber-Security. Auch die Inhalte ihrer Weiterbildungsmaßnamen ändern sich.

"Wir sehen in den Ergebnissen der Befragung dieses Jahres eine fundamentale Veränderung", so Gustaf Nordbäck, CEO der Financial Times/IE Business School Corporate Learning Alliance, von der die Studie durchgeführt wird. "Ging es in der Vergangenheit bei der Fortbildung von Führungskräften vorwiegend darum, feststehende, definierte Fähigkeiten weiter zu entwickeln, müssen jetzt komplett neue unternehmerische Denk- und Herangehensweisen erlernt und trainiert werden, um mit dem Innovationstempo mithalten zu können."

In der durchgeführten Erhebung wurden im April und Mai insgesamt 1.052 Führungskräfte in kleinen, großen und sehr großen Unternehmen aus 13 Ländern zur Entwicklung von wichtigen Aufgabenfeldern und zu dafür notwendigen Weiterbildungsangeboten befragt.

Cyber-Security ist die größte Herausforderung für Manager

Im Vorjahr wurde unter deutschen Führungskräften die Digitalisierung noch mit Abstand als wichtigste Herausforderung betrachtet, doch in diesem Jahr beschäftigt viele ein Folgeproblem der zunehmenden Digitalisierung: für 45 Prozent von allen befragten Führungskräfte und für 49 Prozent der deutschen Führungskräfte ist 2018 innerhalb der 16 wichtigsten Managementaufgaben die IT-Sicherheit von oberster Priorität. Damit steigt die Bedeutung der Cyber-Security um etwa 73 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Den größten Zuwachs in Deutschland verzeichnet die Studie im Aufgabenfeld der Unternehmensorganisation: In der Folge der Digitalisierung müssen Prozesse, Abläufe und Aufgaben in Unternehmen grundlegend neu organisiert werden. Rund ein Fünftel aller befragten Führungskräfte bezeichnet diesen Wandel als ihre derzeit wichtigste Aufgabe, eine Zunahme von 133 Prozent gegenüber der Befragung von 2017.

Click to tweet

Weltpolitische Lage führt zu veränderten Anforderungen im Management

Eine weitere große Veränderung gab es bei der Bewertung von Politik für den Unternehmensalltag. Erfolgreiche Manager brauchen angesichts der derzeitigen Weltlage ein ausgeprägtes Politikverständnis und müssen politische Aspekte in ihren Entscheidungen berücksichtigen. Die Bedeutung der Weltpolitik für Unternehmensentscheidungen verzeichnete in der Umfrage global einen Anstieg um 75 Prozent gegenüber der Umfrage vom Vorjahr.

Konnten sich Führungskräfte in den vergangenen Jahren darauf verlassen, dass die globalisierten Märkte von einer eher zunehmenden Berechenbarkeit der politischen Rahmenbedingungen geprägt waren und weltpolitische Zusammenhänge daher in der Entscheidungsfindung keine zentrale Rolle spielten, so sind diese Zeiten offenbar vorbei.

Weiterbildungsmaßnahmen müssen auf das veränderte Anforderungsprofil angepasst sein

Vor dem Hintergrund dieser veränderten Bewertung von Aufgaben und Themenfeldern wird auch weiterhin die Bedeutung von Fort- und Weiterbildung für Führungskräfte hoch bewertet. Als weitere Folge der Digitalisierung ändern sich aber die Weiterbildungsinhalte stark. Neben den klassischen Inhalten und Methoden zur Führungskräfteentwicklung gewinnt das Erlernen neuer Denkweisen – eines neues ‚Mindsets‘ – immer mehr an Bedeutung.

Für deutsche Manager ist außerdem die Weiterbildung auf dem Gebiet des Risiko- und Reputationsmanagement von besonderer Bedeutung: 61 Prozent waren der Meinung, dass dieses Thema von höchster Dringlichkeit ist, vergangenes Jahr waren es nur 50 Prozent.

Die gesamten Studienergebnisse (englisch) und weitere Infos.

Lesen Sie außerdem:

Digitalisierung: Definiton und Ebenen

Management der digitalen HR-Transformation

IT-Sicherheit im Großraumbüro

Tipps zur Weiterbildung in IT-Sicherheit