HR-Trends: Führung schlägt Work-Life-Balance

Die Qualität von Führung und Management zu verbessern, steht ganz oben auf der Agenda von Deutschlands Personalverantwortlichen, zeigt die HR-Trendstudie 2013 von Kienbaum. Danach folgen Change- und Talentmanagement. Work-Life-Balance liegt abgeschlagen auf den hinteren Plätzen.

Für knapp die Hälfte der mehr als 100 befragten, deutschen Personalentscheider ist die verbesserte Führung in diesem Jahr die vordringliche Aufgabe der HR-Abteilung. Auf den Plätzen zwei bis vier der Prioritätenliste folgen die Themen Change-Management mit 38 Prozent, Talentmanagement mit 30 Prozent und strategische Personalplanung mit 28 Prozent. Das Thema Work-Life-Balance hält nur ein Prozent der Befragten derzeit für besonders relevant.

Fachkräftemangel ist große Herausforderung für Personaler

Diese Themenrelevanz lässt sich auf den Druck, den der Fachkräftemangel auf die Unternehmen ausübt, zurückführen. Denn für die Mehrheit der befragten Personalentscheider ist der Mangel an Fachkräften längst Realität. 41 Prozent der Unternehmen spüren dessen Auswirkungen schon deutlich. Zum Beispiel erhalten 59 Prozent der Firmen auf ausgeschriebene Stellen weniger Bewerbungen als früher und auch deren Qualität wird tendenziell schlechter. Weil die Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt immer häufiger größer ist als das Angebot, steigen die Marktvergütungen in den besonders gefragten Profilen. 84 Prozent der Unternehmen bestätigen diesen Trend.

Employer Branding vor allem über Online-Jobbörsen

Darum setzten die Unternehmen auch stark auf ihre Arbeitgebermarke. Für das Employer Branding nutzen sie an erster Stelle Anzeigen in Online-Stellenbörsen und eine professionelle Karriere-Website: 53 beziehungsweise 51 Prozent der von Kienbaum befragten Firmen nutzen primär diese Kanäle für ihre Arbeitgeberkommunikation. 60 Prozent der Unternehmen sind regelmäßig oder sogar in erster Linie auf Karrieremessen präsent und knapp die Hälfte der Befragten nutzt Business-Netzwerke wie Xing und Linkedin für die Kommunikation mit potenziellen Kandidaten. Private soziale Netzwerke wie Facebook gehören hingegen bislang nur selten zum Standardrepertoire in der Arbeitgeberkommunikation: Lediglich knapp ein Viertel nutzt diese Kanäle regelmäßig oder primär für ihr Employer Branding.

Eine Personalstrategie, auf der solche Maßnahmen basieren sollten, fehlt jedoch meist in den Unternehmen: Nur 57 Prozent der Befragten geben an, über eine Personalstrategie zu verfügen, die aus der aktuellen Geschäftsstrategie abgeleitet ist. 15 Prozent können sogar auf gar keine Personalstrategie zurückgreifen.

Den vollständigen Ergebnisbericht können Sie unter www.kienbaum.de herunterladen.