Je weniger Kontakt, physisch oder digital, zwischen den Beteiligten hergestellt wird, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass aus einer Irritation oder einem Missverständnis ein handfester Konflikt erwächst. In der virtuellen Welt verlaufen solche Entwicklungen lange unbemerkt vom Umfeld und drohen zu eskalieren, allerdings durch die mögliche Vermeidung des Zusammentreffens der Konfliktpartner eher in Form von verminderter Zusammenarbeit bis hin zu deren faktischem Abbruch.

Um nicht unnötig Zeit und Energie für die Klärung zeitverzögert sichtbar gewordener Konflikte und das Beheben der Auswirkungen zu verlieren, sollte die Konfliktprophylaxe einen hohen Stellenwert haben.

Die Führungskraft sollte:

  • im Team vorhandene Konfliktkompetenz einschätzen, die eigene und die des Teams. Ggf. Entwicklung dieser Kompetenz veranlassen,
  • Vorbild sein für zeitnahe und wertschätzende Konfliktklärung im Alltag: auch kleinere Konflikte angehen, die Fähigkeit zu Selbstkritik zeigen,
  • regelmäßige Team-Tage organisieren zur Reflexion der Zusammenarbeit, ggf. mit externer Moderation,
  • tragfähige Feedback-Kultur entwickeln, so dass alle sich darauf verlassen können, dass bei Bedarf ein relevantes Thema auch angesprochen wird,
  • im Kick-off-Meeting klären, wie die Beteiligten mit Konflikten umgehen wollen, als wichtiger Aspekt der Teamentwicklung.

Tipps zur Konfliktklärung remote

  • die weitere Eskalation aufhalten: bei akuten Konfliktanzeichen aktiv werden ("Was ist los?" Hintergrund / Ursachen / Sichtweisen erfragen),
  • mit Interesse der Thematik nachgehen, lösungsorientiert und ohne

    Beschuldigungen oder das Ergreifen einer Partei

  • geschützten Gesprächsrahmen finden, möglichst im persönlichen Gespräch vor Ort
  • die Beteiligten auffordern miteinander zu reden und den Konflikt zu klären, ggf. im Beisein der Führungskraft oder eines Moderators
  • behalten Sie nach der Klärung den Prozess der Zusammenarbeit im Blick, fragen Sie nach, wie es weiterging
  • eine Teamklärung veranlassen, wenn tatsächlich alle Personen im Team betroffen sind, ggf. mit externer Klärungshilfe

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