Eine besondere Form der Influencer sind Auszubildende. Die junge Generation ist über klassische Medien oder Stellenzeigen in Zeitungen oder auf Online-Portalen kaum noch erreichbar. Der Grund ist nicht nur die veränderte Mediennutzung. Hinzu kommt der Wandel vom Arbeitgebermarkt hin zum Bewerbermarkt: Viele Unternehmen müssen sich heute bei den Azubis bewerben, nicht umgekehrt. Um unter diesen Rahmenbedingungen noch zu den jungen Zielgruppen durchzudringen, setzen auch immer mehr Firmen auf die eigenen Azubis als Markenbotschafter.

So dürfen auch die Azubis in den schon erwähnten "Takeovers" für jeweils 24 Stunden einen Social-Media-Kanal ihres Unternehmens bespielen. In dieser Zeit können die bestehenden Auszubildenden allen Interessenten virtuelle Einblicke hinter die Kulissen geben.

 
Praxis-Beispiel

Techniker Krankenkasse in Snapchat

Auch die Techniker Krankenkasse setzt im Auszubildenden-Recruiting auf Social-Media-Kanäle und seine eigenen Azubis. Jährlich sucht die TK deutschlandweit 200 Auszubildende. Seit 2017 werden bei der TK offene Stellen auch mit Hilfe der eigenen Azubis über Snapchat besetzt. Der Kanal ist für die TK attraktiv, weil man sich dort sehr authentisch als Arbeitgeber präsentieren kann. Jeder Post ist einzigartig und vergänglich, denn die Posts löschen sich nach 24 Stunden selbst. Doch dies sorgt für eine hohe Aufmerksamkeit und wird gerade bei Jugendlichen gerne und viel genutzt.

Damit authentisch kommuniziert werden kann, gibt es auch hier Takeovers, das bedeutet: Regelmäßig übernehmen TK-Azubis den Snapchat-Kanal und berichten aus ihrem Arbeitsalltag. Entscheidend für den Erfolg der jungen Influencer sind nicht nur die Freiheiten und das Vertrauen, dass ihnen ihr Unternehmen entgegenbringt, sondern auch die Inhalte. Dafür hat die TK gute Voraussetzungen. Das Unternehmen verfügt deutschlandweit über 50 Ausbildungsstandorte und somit über genug potenziellen Content für interessierte Nutzer. Azubis berichten von der Berufsschule, Seminaren oder von Veranstaltungen.

Zwei Aspekte sprechen für ein solches Vorgehen: Zum einen ist der Großteil der Azubis mit Snapchat bestens vertraut, weil sie die App auch privat nutzen. Zum anderen muss das HR-Team nicht selbst von Standort zu Standort reisen, um Einblicke hinter die Kulissen zu geben.

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