Die Verschmelzung des Arbeitsschutzes mit dem Gesundheitsmanagement ist für die Umsetzung des BGM in der Praxis von Konzernen oft sinnvoll und es lassen sich durch die Nutzung von Synergieeffekten Ressourcen wirtschaftlicher einsetzen.

Da sowohl Gesundheitsförderung als auch Arbeitsschutz Managementsysteme sind und weitgehend gleiche Ziele verfolgen, bietet es sich an, beide Systeme nicht parallel laufen zu lassen, sondern auch i. S. der Organisationsentwicklung und der Schaffung von gesundheitsfördernden Organisationsstrukturen schrittweise zusammenzuführen. Idealtypisch ist dabei das BGM als "Dach" über den Systemen Arbeits- und Gesundheitsschutz, der Betrieblichen Gesundheitsförderung und dem Betrieblichen Eingliederungsmanagement zu sehen. Analysen im Rahmen des BGM liefern wertvolle Hinweise für den Arbeits- und Gesundheitsschutz; gleichzeitig sind Arbeitsplatzoptimierungen und Belastungsreduzierungen ohne den Arbeitsschutz nicht vorstellbar. Im Arbeitskreis Gesundheit sitzen ohnehin die Akteure des Arbeitsschutzes (Betriebsarzt, Fachkraft für Arbeitssicherheit, Sicherheitsbeauftragte) und umgekehrt in den Arbeitssicherheits-Ausschuss-Sitzungen (ASA) Vertreter des Arbeitskreises Gesundheit (Betriebsleiter, Betriebs-/Personalrat, Personalleiter) vereint an einem Tisch.[1] Eine Verschmelzung dieser beiden Gremien bietet sich auch aus Effizienzgründen an.

Spätestens nach der Pilotphase findet eine endgültige Vernetzung aller Bereiche statt. Neben weiterführenden Maßnahmen sind in dieser Phase auch Organisationsveränderungen, Maßnahmen der Personalentwicklung und das Demografiemanagement wichtige Ansatzpunkte für die Schaffung von Nachhaltigkeit, welche eine übergreifende Vernetzung der Akteure erfordert. Ein dauerhafter Steuerungskreis (Arbeitskreis Gesundheit und Sicherheit) ist die Basis für eine effektive und anhaltende Vernetzung der Strukturen im BGM. Dies gilt insbesondere für Konzerne, denn mit zunehmender Unternehmensgröße steigt die Bandbreite der Maßnahmen und der Steuerungskreis gewinnt dadurch in der Nachhaltigkeitsphase immer mehr an Bedeutung.

[1] Weinreich/Weigl: Gesundheitsmanagement erfolgreich umsetzen. Ein Leitfaden für Unternehmen und Trainer, Luchterhand, Neuwied 2002.

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