Wie alle großen Alterssicherungssysteme hat auch die Zusatzversorgung des öffentlichen Dienstes erhebliche Finanzierungsprobleme. Eine Ursache dafür sind die Entwicklungen im Versichertenbestand einerseits und im Rentenbestand andererseits. Der seit Jahren zu beobachtende Rückgang des Versichertenbestands ist sicher eine der Hauptursachen für die schwierige finanzielle Situation, in der sich die Zusatzversorgung, insbesondere aber die VBL, heute befindet. So ist die Zahl der Pflichtversicherten im Abrechnungsverband West der VBL von 1,6 Mio. im Jahre 1996 um 5,75 % auf rund 1,5 Mio. im Jahr 2000 zurückgegangen. Einen solchen Aderlass verkraftet ein Umlageverfahren auf Dauer nicht. Dies gilt erst recht, wenn auf der anderen Seite ein ebenso kontinuierlicher Anstieg des Rentenbestands zu verzeichnen ist. Im genannten Zeitraum stieg der Rentenbestand von rund 803.000 um rund 13 % auf über 914.000 an. Der Anstieg der Renten liegt zum einen an den längeren Laufzeiten aufgrund der stetig steigenden Lebenserwartung. So hat sich die durchschnittliche Lebenserwartung im letzten Jahrhundert verdoppelt und wird in den nächsten 30 Jahren um etwa 2 Jahre ansteigen. Hinzu kommt aber auch ein frühes Rentenzugangsalters, das bei der VBL im Jahr 1999 bei rund 59,5 Jahren lag. Schließlich schlägt sich die offensive Einstellungspraxis der 1960er und 1970er Jahre in einem verstärkten Rentenzugang nieder.

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