Menschen mit Migrationshintergrund sind unterrepräsentiert

Fast jeder siebte Beschäftigte bei den Bundesbehörden hat ausländische Wurzeln. Damit arbeiten beim Bund deutlich weniger Menschen mit Migrationshintergrund als in der Privatwirtschaft.

Wie aus einer am Donnerstag veröffentlichten Untersuchung hervorgeht, liegt der Anteil von Beschäftigten mit Migrationsgeschichte in der Bundesverwaltung aktuell bei 14,8 Prozent. Zum Vergleich: Bei privaten Unternehmen haben 20,1 Prozent ausländische Wurzeln.

Überwiegend Frauen und jüngere Menschen mit Migrationshintergrund

Die Studie, an der sich 23 889 Mitarbeiter von Bundesbehörden beteiligten, stellt außerdem fest: Unter den Mitarbeitern mit Migrationshintergrund sind besonders viele Frauen und jüngere Menschen. Auffällig ist auch: Aussiedler sind unter den in der Bundesverwaltung beschäftigten Zuwanderern mit etwa zwei Dritteln überrepräsentiert. Beschäftigte mit Migrationshintergrund arbeiten vor allem im einfachen und mittleren Dienst und werden seltener Beamte.

Bund muss Vorbildfunktion gerecht werden

Die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung und Initiatorin der Untersuchung, Aydan Özoguz, forderte: «Der Bund in seiner Vorbildfunktion muss hier noch besser werden.» Dass Beschäftigte mit Einwanderungsgeschichte in der Bundesverwaltung nicht nur unterrepräsentiert seien, sondern auch Aufstiegsprobleme hätten, erinnere an die Diskussion über weibliche Führungskräfte. Sie betonte: «Wirkliche Teilhabe bedeutet gleiche Chancenverteilung.»

dpa
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