Mehr Bundesbehörden für Ostdeutschland gefordert

Der Ostbeauftragte der Bundesregierung fordert, mehr Bundesbehörden nach Ostdeutschland zu verlagern. Zugleich beklagt er mangelnde Unterstützung der Bundesministerien bei der Suche nach neuen Behördenstandorten.

Der Ostbeauftragte der Bundesregierung, Christian Hirte (CDU), fordert mehr Unterstützung aus den Bundesministerien. «Bei der Erfahrung, ob und wie ich als Ostbeauftragter bei der Standortsuche von den jeweiligen Ministerien beteiligt werde, bin ich nach knapp einem Jahr im Amt etwas ernüchtert», sagte Hirte dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND/Donnerstag).

Mehr Bundesbehörden sollten nach Ostdeutschland verlagert werden

«Wir brauchen Augenmaß, es muss nicht zwingend alles in den Osten. (...) Aber wir brauchen den ernsthaften Willen aller, die ungleiche Verteilung sukzessive abzubauen.» Der Anteil der Bundesbeschäftigten sei im Osten deutlich niedriger. Regierung und Parlament sollten daher mehr Bundesbehörden nach Ostdeutschland verlagern.

Hirte beklagte zudem, Westdeutsche wüssten nicht genügend über den Osten. «Wenn nach einem Behördenstandort gesucht wird, dann sitzen eben fast nur Leute beisammen, die aus dem Westen kommen, die kommen gar nicht auf die Idee, was es für hervorragende Standorte jenseits der Elbe geben könnte», sagte er. «Und wenn es dann doch der Osten sein soll, dann fällt ihnen nicht viel mehr als Leipzig ein, weil sie mehr auch nicht kennen. Von Leipzig haben sie mal in der Schule bei Goethe oder Bach gehört. Bis Anklam sind die beiden leider nie gekommen.»

In der Diskussion um eine Angleichung der Verhältnisse von West- und Ostdeutschland hatten Spitzenpolitiker zuletzt immer wieder mehr Sitze von Bundeseinrichtungen im Osten gefordert. Auch im Ringen um neue Job-Perspektiven für die vom Ausstieg aus der Braunkohle betroffenen Regionen wird die Option immer wieder genannt.

dpa
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