E-Government in den Kommunen schon populärer als „analoge“ Verwaltung
Der „eGovernment Monitor“ ist eine jährlich erscheinende repräsentative Studie der Initiative D21 e. V. und der Technischen Universität München, die vom Meinungsforschungsinstitut Kantar durchgeführt wird. Für das Jahr 2025 wurden im April und Mai dieses Jahres 8.058 Personen in Deutschland sowie jeweils 1.000 Personen in Österreich und der Schweiz Online befragt. Die Umfrage-Ergebnisse für 2025 zeigen: Die Erwartungen der Bürger an eine moderne digitale Verwaltung sind hoch. Aber nur 15 Prozent der Befragten sehen ihre Erwartungen an eine moderne Verwaltung bislang erfüllt.
Digitale Nutzungslücke
Mit der „Digitalen Nutzungslücke“ beschreibt die Studie das ungenutzte Nutzerpotential von E-Government-Angeboten. Dabei konnte im Vergleich zur Studie von 2024 keine größeren Veränderungen festgestellt werden. Nach wie vor lag die digitale Nutzungslücke in Deutschland, Österreich und der Schweiz auf dem Niveau des Vorjahres. In Deutschland wählten weiterhin rund ein Drittel der Bevölkerung den analogen Weg (33 Prozent). In Österreich und der Schweiz fiel der Anteil geringer aus, jedoch ebenfalls ohne Veränderung gegenüber 2024 (Österreich: 21 Prozent, Schweiz; 18 Prozent).
Nutzungsgrad diverser Angebote
Welche Online-Leistungen wurden am meisten genutzt? Da steht in Deutschland die Einkommensteuererklärung klar auf Nummer Eins. Nur 15 Prozent verzichten vollständig auf eine digitale Nutzung, während 85 Prozent das digitale Angebot zumindest teilweise nutzen. Ganz unten dagegen die elektronische Wohnsitzanmeldung. Sie wurde im vergangenen Jahr noch von 58 Prozent analog durchgeführt. Was aber natürlich vor allem daran liegt, dass dieser Service noch sehr jung ist und in vielen Bundesländern noch nicht angeboten wird.
Nationale und regionale Unterschiede
Die Umfragen konnten zahlreiche nationale und intranationale/regionale Unterschiede ausmachen. An dieser Stelle nur zwei Beispiele: Das österreichische Internetportal für digitale Amtswege www.oesterreich.gv.at kannten 87 Prozent der Befragten, 62 Prozent nutzten es sogar regelmäßig. Das deutsche Pendant www.verwaltung.bund.de dagegen kannten nur 36 Prozent und lediglich 12 Prozent nutzten es regelmäßig. Auch innerhalb Deutschlands konnten relativ große Unterschiede festgestellt werden: Während in Hamburg die digitale Nutzungslücke bei gerade mal bei 23 Prozent lag, betrug sie im Saarland und Mecklenburg-Vorpommern noch 39 Prozent.
Lokale Zufriedenheit dennoch groß
Obwohl die Ergebnisse in vielen Bereichen noch sehr ausbaubedürftig sind, ist die Zufriedenheit mit den einzelnen Online-Angeboten der kommunalen/regionalen Verwaltungen in Deutschland im Gegensatz zu der oben bereits erwähnten kritischen Bewertung der Gesamtlage relativ hoch. Am niedrigsten fallen sie bei den Sozialleistungen Arbeitslosengeldantrag (niedrigste Zufriedenheit mit aber immer noch 69 Prozent), Bürgergeldantrag und Wohngeldantrag aus. Aus Sicht der Studienmacher mag dies mit dem Charakter dieser Leistungen zusammenhängen, bei denen die Unzufriedenheit über einen abgelehnten Antrag auf die Wahrnehmung des gesamten Prozesses ausstrahlen kann. Die höchste Zufriedenheit erreichte die Anmeldung der Hundesteuer mit 89 Prozent, gefolgt von der Abwicklung der Einkommensteuererklärung und der Anmeldung zur Eheschließung. Die Zufriedenheit mit dem digitalen Angebot vor Ort (61 Prozent) fiel sogar höher aus als die allgemeine Zufriedenheit mit der öffentlichen Verwaltung vor Ort (55 Prozent). Für viele Befragte bot der Online-Weg demnach bereits klare Vorteile: weniger persönlicher Zeitaufwand, mehr Transparenz und schnellere Bearbeitung.
-
Personalakten im öffentlichen Dienst
1731
-
Schafft das Mitarbeitergespräch ab!
71
-
Teilzeitkrankschreibung – ein Gewinn für Arbeitnehmer und Arbeitgeber?
47
-
165.000 Vollzeitkräfte könnten in der Verwaltung durch generative KI ersetzt werden
32
-
Wie Behörden erfolgreich kommunizieren
292
-
Fünf Tipps für erfolgreiche Behördenkommunikation
26
-
Faxgeräte in Behörden - Bann oder Beibehaltung?
25
-
Datenaustausch zwischen Behörden: Bundestag macht Weg frei für „NOOTS“
24
-
Bitkom-DESI-Index: Deutschland bei E-Government im letzten Drittel
18
-
Finanzverwaltung darf KI für Texte und Bilder nutzen
17
-
Online-Dienste, die keiner nutzt
03.11.2025
-
CoPilot HR öD: KI-Assistent für die Personalarbeit im öffentlichen Dienst
28.10.2025
-
KI im Personalwesen
28.10.2025
-
Der perfekte Stellentitel in der Stellenausschreibung
23.10.2025
-
Datenaustausch zwischen Behörden: Bundestag macht Weg frei für „NOOTS“
22.10.2025
-
Verwaltung in Baden-Württemberg nutzt weiterhin Faxgeräte
09.10.2025
-
E-Government in den Kommunen schon populärer als „analoge“ Verwaltung
07.10.2025
-
60 Prozent der Verwaltungsleistungen sind online verfügbar
30.09.2025
-
Das „Einer-für-Alle“-Prinzip: Mit EfA das Rad nicht immer wieder neu erfinden
29.09.2025
-
Testbundesländer für Verwaltungsdigitalisierung: Erst regional erproben, dann bundesweit „ausrollen“
23.09.2025