Die Heizungsoptimierung umfasst Maßnahmen zur Effizienzsteigerung bestehender Heizsysteme, wie die Anpassung der Heizkurve, der Heizzeit, den Einbau intelligenter Thermostate und die hydraulische Abgleichung. Diese Technik verbessert die Energieeffizienz unabhängig vom Energieträger und trägt so wesentlich zur Energieeinsparung bei. Sie findet Einsatz in allen Immobilientypen und ist absolut erforderlich, da sie Energiekosten senkt und CO2-Emissionen reduziert, ohne die bestehende Heizungsanlage komplett ersetzen zu müssen.

Kosten und Amortisation einer Heizungsoptimierung, ©co2online

5.2.5.1 Hydraulischer Abgleich

Der hydraulische Abgleich ist ein Verfahren zur Optimierung von Heizsystemen, das darauf abzielt, die Wassermenge in einem Heizkreislauf so zu verteilen, dass jede Heizfläche im Gebäude – sei es ein Heizkörper oder eine Fußbodenheizung – genau die Menge an Wärme erhält, die sie benötigt, um die gewünschte Raumtemperatur zu erreichen. Durch den hydraulischen Abgleich wird sichergestellt, dass die Heizpumpe nicht mehr Energie verbraucht als nötig und dass die Wärme gleichmäßig und effizient im gesamten Gebäude verteilt wird.

Die Vorteile des hydraulischen Abgleichs liegen auf der Hand: Neben der Schaffung eines gleichmäßigen und komfortablen Raumklimas, ermöglicht er eine große Energieeinsparung. Indem er Über- und Unterversorgung von Heizkörpern verhindert und die Heizanlage optimal einstellt, kann der Energieverbrauch für die Heizung um bis zu 15 % reduziert werden. Diese Einsparung variiert je nach Zustand und Auslegung des bestehenden Systems. Zudem werden Strömungsgeräusche in den Heizleitungen reduziert. Meist sogar ganz vermieden.

Die Umsetzung eines hydraulischen Abgleichs erfordert Fachkenntnisse und sollte daher von einem qualifizierten Heizungsinstallateur oder einem Ingenieur mit Erfahrung in der Gebäudetechnik durchgeführt werden. Sie beinhaltet die genaue Berechnung des Wärmebedarfs jedes Raumes und die entsprechende Einstellung der Ventile an den Heizkörpern sowie die Anpassung der Pumpenleistung. Eine vorherige Bestandsaufnahme aller beheizten Räume und die detaillierte Berechnung des Heizbedarfs, also eine Heizlastberechnung ist erforderlich (siehe hierzu unten Kap. 5.2.5.3 und ausführlich in Kap. 3.4.2).

Grundsätzlich kann das Verfahren in allen wassergeführten Heizsystemen angewandt werden, unabhängig davon, ob es sich um ein System mit Radiatoren oder um eine Fußbodenheizung handelt. Es gibt jedoch Ausnahmen: Bei sehr alten Heizsystemen, die nicht für einen variablen Betrieb ausgelegt sind, oder bei Systemen, die bereits auf andere Weise stark hydraulisch unausgeglichen sind, kann der hydraulische Abgleich technisch schwieriger oder weniger effektiv sein.

Der hydraulische Abgleich ist eine kosteneffektive Methode zur Steigerung der Effizienz von Heizsystemen, zur Senkung des Energieverbrauchs und zur Erhöhung des Wohnkomforts. Angesichts steigender Energiepreise ist dieses Verfahren aktueller denn je und stellt eine wichtige Maßnahme auf dem Weg zu energieeffizienteren Gebäuden dar.

Hydraulischer Abgleich, ©co2online

5.2.5.2 Heizungscheck

Ein Heizungscheck ist eine systematische Überprüfung der Heizungsanlage eines Gebäudes, die darauf abzielt, deren Effizienz und Funktionsfähigkeit zu bewerten und zu optimieren. Dieses Verfahren schließt die Inspektion und Einstellung aller wesentlichen Komponenten des Heizsystems ein, wie den Kessel, die Heizkörper, die Rohrleitungen, die Pumpen sowie die Regelungs- und Steuerungstechnik. Ziel ist es, den Energieverbrauch zu senken, den Heizkomfort zu erhöhen und die Betriebssicherheit der Anlage zu gewährleisten.

Während eines Heizungschecks wird geprüft, ob die Anlage korrekt dimensioniert, richtig eingestellt und effizient betrieben wird. Dabei werden unter anderem die Vorlauftemperatur, der hydraulische Abgleich und die Isolierung der Heizungsrohre begutachtet. Eine Optimierung kann dann durch einfache Maßnahmen wie das Entlüften der Heizkörper, das Einstellen der Heizkurve oder durch komplexere Eingriffe wie den Austausch veralteter Pumpen erfolgen.

Mögliche Kostenersparnis durch Pumpentausch, ©co2online

Die Energieeinsparung durch einen Heizungscheck kann erheblich sein, oft lassen sich durch die Optimierung 5 bis 20 % der Heizenergie einsparen. Die genaue Einsparung hängt jedoch von der Ausgangssituation und dem Zustand der Heizungsanlage ab, weshalb sich schon deshalb ein Heizungscheck lohnt.

Durchgeführt werden kann ein Heizungscheck von qualifizierten Fachkräften, wie Heizungsbauern oder Energieberatern, die über die notwendigen Kenntnisse und Werkzeuge verfügen, um die Effizienz der Heizungsanlage umfassend zu beurteilen und Verbesserungsvorschläge zu machen.

Der Heizungscheck kann grundsätzlich bei allen Heizsystemen angewendet werden, egal, ob es sich um eine Gas-, Öl-, Biomasse-, Wärmepumpen- oder Fernwärmeheizung handelt. Ausnahmen bestehen dort, wo technische Besonderheiten oder der Zustand der Anlage eine Beurteilung oder Optimierung unmöglich machen. Bei der Fernwärme ist dies zum Beispiel ...

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