Rn. 1

Stand: EL 31 – ET: 01/2021

§ 158 Abs. 1 AktG betrifft die GuV und ergänzt die in § 275 Abs. 2 (GKV) bzw. Abs. 3 (UKV) verankerten Gliederungsschemata, die jeweils mit dem Posten "Jahresüberschuss/Jahresfehlbetrag" enden, um weitere Posten, die die in § 268 Abs. 1 zugelassene vollständige oder teilweise Verwendung des Jahresergebnisses aufzeigen (vgl. so ADS (1997), § 158 AktG, Rn. 1). Diese Angaben können gleichwertig in der GuV oder im Anhang gemäß § 158 Abs. 1 Satz 2 AktG vorgenommen werden. Es handelt sich um eine bilanzielle Ordnungsvorschrift, die keine materiell-rechtliche Wirkung bezüglich einer Tilgungsreihenfolge entfaltet (vgl. Caspar, ZIP 2015, S. 201 (203); Hüffer-AktG (2020), § 158, Rn. 1; AktG-GroßKomm. (2018), § 158, Rn. 3; OLG München, Urteil vom 11.06.2015, 23 U 3466/14, AG 2015, S. 576 (578); a. A. Habersack, NZG 2014, S. 1041 (1043); OLG Frankfurt am Main, Urteil vom 15.07.2015, 19 U 201/13, NZG 2016, S. 1027).

§ 158 Abs. 2 AktG regelt den Ausweis eines vertraglich zu leistenden Ausgleichs im Fall eines GAV (vgl. § 291 Abs. 1 AktG) oder Teil-GAV (vgl. § 292 Abs. 1 Nr. 2 AktG).

Durch das Kleinstkapitalgesellschaften-Bilanzrechtsänderungsgesetz (MicroBilG) vom 20.12.2012 (BGBl. I 2012, S. 2751ff.), das die sog. Micro-R 2012/6/EU (ABl. EU, L 81/3ff. vom 14.03.2012) umsetzt, wurde zum 31.12.2012 § 158 Abs. 3 AktG eingefügt, wonach die Abs. 1f. nicht auf AG anzuwenden sind, die Kleinst-KapG i. S. d. § 267a sind, wenn sie von der Erleichterung nach § 275 Abs. 5 Gebrauch machen.

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