Investitionstheoretische Grundlage des Zukunftserfolgsmodells ist ein Rendite-Risiko-Kalkül. Ein Investor gibt heute Geld aus, um morgen Rückflüsse zu erzielen. Je höher bei gegebenem Risiko der erwartete Rückfluss (die Rendite), umso höher der Preis, den der Investor zahlen wird.

 
Praxis-Beispiel

Unternehmenswert nach dem Zukunftserfolgswertverfahren

Eine ewig laufende Staatsanleihe bringt einen jährlichen Ertrag E = 60 TEUR. Der Marktzins ist i = 6 %. Nach der Formel für den Barwert BW der ewigen Rente () hat die Anleihe einen Marktwert von 60.000/0,06 = 1 Mio. EUR.

Der Investor kann stattdessen für 1 Mio. EUR ein Unternehmen kaufen, für das ein dauerhafter Jahresertrag E von 115 TEUR erwartet wird. Die Unternehmenserträge sind allerdings risikobehaftet. Der Investor nimmt deshalb einen Risikozuschlag von z. B. 5 %-Punkten vor, d. h., er wird statt in die Staatsanleihe nur dann in das Unternehmen investieren, wenn die erwartete Rendite mindestens 11 % beträgt. Auf Basis dieses Risikozinssatzes hat das Unternehmen bei ebenfalls unterstelltem ewig laufendem Ertrag einen Wert von 115.000/0,11 = 1,05 Mio. EUR. Das Unternehmen ist also mehr wert als der verlangte Kaufpreis (und die Staatsanleihe). Würde der Risikozuschlag hingegen 6 % betragen, wäre das Unternehmen mit 115.000/0,12 = 0,95 Mio. EUR weniger wert als verlangt.

Ob die Investition in das Unternehmen wirklich vorzuziehen ist, hängt davon ab, ob die Ertragsprognose stichhaltig ist (Prognoseproblem) und ob der Risikozuschlag die Risikoeinschätzung und Risikoeinstellung zutreffend abbildet (Zinsproblem).

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