Bei der Implementierung des Preiscontrollings sollten Unternehmen sich zuerst auf einfache Standardanalysen konzentrieren. Zum einen muss zuerst das Bewusstsein beim Management und Vertrieb für das Preiscontrolling generiert werden. Zum anderen bedarf es eines gewissen Know-hows bei der Interpretation komplexerer Auswertungen. Häufig müssen auch erst neue Daten erhoben oder bestehende Daten für das Preiscontrolling aufbereitet werden.[1]

Die Bereitstellung der relevanten Pricing-Daten ist ein zentrales Problem des Preiscontrollings. In vielen Unternehmen scheitert es oft an einem regelmäßigen Preiscontrolling aufgrund fehlender System- und Tool-Unterstützung. Liegt ein manueller Prozess zur Datenbeschaffung, Bereinigung, Transformation und Analyse vor, ist das Preiscontrolling eine zeitraubende Aufgabe.

Daher ist es sinnvoll, geeignete Analysesysteme zu etablieren, die den Prozess weitgehend automatisieren. Damit ist sichergestellt, dass die zur Verfügung stehende Zeit auf die Interpretation der Ergebnisse und nicht auf die Datenbereitstellung und -aufarbeitung verwendet wird. Je nach Größe des Unternehmens und Professionalität des Preismanagements reichen die Tools von einfachen Excel-Sheets bis hin zu integrierten Pricing-Softwarelösungen. Generell sollten Standard Analysen einfach und schnell durchzuführen sein. Daher ist hier eine IT-Lösung von Vorteil.

Die Frequenz des Preiscontrollings hängt entscheidend von der jeweiligen Zielsetzung ab. Je nachdem sind die Preisanalysen, -reports und -auswertungen täglich, wöchentlich, monatlich, quartalsweise oder jährlich durchzuführen. Beispielsweise sind bei der Preisrealisierung und Unterstützung des Vertriebs bei der Preisverhandlung täglich Preisanalysen bereitzustellen. Bei der Kontrolle der Preis-Performance-KPIs (z. B. Marge oder Margenveränderung) reicht eine monatliche oder quartalsweise Erstellung. Zudem ist zwischen Standardauswertungen und speziellen Auswertungen im Preiscontrolling zu unterscheiden. Bei standardisierten Analysen erfolgt eine regelmäßige Wiederholung. Dagegen sind spezielle Untersuchungen wie z. B. für die Preissegmentierung ad hoc oder in großen Abständen durchzuführen.

[1] Wiltinger, 1998, S. 35.

Das ist nur ein Ausschnitt aus dem Produkt Haufe Finance Office Premium. Sie wollen mehr?

Anmelden und Beitrag in meinem Produkt lesen


Meistgelesene beiträge