Um nachhaltige Kennzahlen auch zukünftig im Unternehmen messen zu können, damit auch über Vergangenheitskennzahlen Trendanalysen bzw. Abweichungen sichtbar sind, ist die Anwendung des folgenden 8-stufigen Zyklus hilfreich. Mit dessen Unterstützung zur Erreichung eines nachhaltigen Supply Chain Management Prozesses können Prozesse und Kennzahlen im Unternehmen langfristig verankert werden, siehe Abb. 6.

Abb. 6: Der Performance Measurement Cycle

Schritt eins des nachhaltigen Supply Chain Management Zyklus startet mit der Überprüfung der Prozesse, die aufgrund ihrer Wichtigkeit in den Mittelpunkt rücken. Der Einkaufsprozess kann mit nachhaltigen Kennzahlen geplant und gesteuert werden, wie z. B. die Umweltsicherheit des einzukaufenden Materials. Im sich daran anschließenden Schritt zwei kann dann der gesamte Hauptprozess Einkauf innerhalb eines End-to-End-Phasen-Modells genauer dargestellt werden, indem die Teilprozesse wie z. B. Lieferentenmanagement durchführen, Bestellungen abwickeln, Preisverhandlungen finalisieren, Material pro Bestellposition ordern, etc. abgebildet werden. Die sich daran anknüpfende Prozessanalyse im dritten Schritt beinhaltet die Kapazitäts- und Kostenbestimmung der Teilprozesse, so dass klar wird, welche Teilprozesse besonders hohe Prozesskosten aufweisen und warum die Abwicklung einer Bestellposition z. B. 1,27 EUR und die Abwicklung einer Standardbestellung 5,02 EUR kostet. In Schritt vier werden dann pro Teilprozess strategisch relevante Nachhaltigkeitskennzahlen festgelegt wie z. B. der CO2-Fußabdruck für eine Standardbestellung aus dem nationalen Inland und eine Bestellung aus dem internationalen Ausland. In welcher Art ein Reporting innerhalb eines funktionierenden Controlling-Systems aufgesetzt werden kann und wie die Nachhaltigkeitskennzahlen prozessual in welcher Frequenz (z. B. monatlich) gemessen werden, wird in Schritt fünf deutlich. Im folgenden sechsten Schritt muss überlegt werden, wie die Nachhaltigkeitskennzahlen und Prozesse in ein Anreizsystem integriert werden können. Innerhalb eines Zielvereinbarungsgesprächs kann z. B. einer Führungskraft verdeutlicht werden, dass die Erreichung des variablen Gehaltsbestandteils davon abhängt, ob der CO2-Fußabdruck unterhalb einem bestimmten Schwellenwert (entspricht einer grünen Ampel) liegt. Im darauffolgenden Schritt sieben werden die bisher erkannten Optimierungspotentiale verbessert, indem z. B. in der Fertigung das bestellte Material, das z. B. teurer ist, aber mit günstigerem CO2-Fußabdruck bezogen wird, ausgewählt wird, da es immer noch aus Gesamtunternehmenssicht bei einem optimierten digitalen SCM-Prozess eine Verbesserung darstellt. Der letzte abschließende achte Schritt prüft, ob neben den Prozessoptimierungen und Nachhaltigkeitskennzahl-Verbesserungen der Ablauforganisation, auch die Aufbauorganisation verändert werden muss.

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