Für die Bewertung der Attraktivität der Kundensegmente werden die Daten der Segmententwicklung herangezogen. Der Blick auf die Segmente zeigt, dass bei den Mühlen in Deutschland die potenzielle Kundenanzahl zurückgeht, dafür der Umsatz je Unternehmen moderat wächst. Damit steigt die Investitionskraft der Unternehmen, – allerdings werden die weniger werdenden Kunden stärker vom Wettbewerb umkämpft.

Bei den Stärkeherstellern handelt es sich um wenige Unternehmen mit der größten Finanzkraft, deren Umsatz überproportional gewachsen ist. Sie sind attraktiv, da teurere Produkte verkauft werden können. Die wenigen Unternehmen sind jedoch stark vom Wettbewerb umkämpft.

Bei den Herstellern von Backwaren gibt es die meisten potenziellen Kunden allerdings mit der geringsten Finanzkraft je Unternehmen und einem rückläufigen durchschnittlichen Umsatz, sodass der Investitionsspielraum sinkt. Das Segment ist perspektivisch weniger attraktiv. Da die Kundenanzahl allerdings stark wächst (20,3 %), ergeben sich Wachstumschancen für das Beispielunternehmen.

Bei den Herstellern von Dauerbackwaren wird von den 170 Unternehmen der zweithöchste durchschnittliche Umsatz erbracht und das Volumen wächst nach wie vor – was das Segment attraktiv macht. Die Anzahl der Unternehmen sinkt, woraus ein größerer Wettbewerbsdruck entstehen kann.

Die Brotproduktion ist in 2020 stark gestiegen, allerdings sank der Preis je Tonne Brot (s. Abb. 4).

Abb. 4: Entwicklung der Produktionsdaten 2020 im Vergleich zu 2018/2019[1]

Das kann sich insgesamt negativ auf die Investitionsfreudigkeit der Branche und somit auf die Kunden auswirken. Aktuell ist Deutschland definitiv ein attraktiver Markt mit vier spannenden Kundensegmenten. Zur finalen Bewertung der Kundensegmente soll in der nächsten Analyse die Unternehmensperformance in den Segmenten hinzugezogen werden.

[1] PRODCOM, 2021.

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