Als Lösungsansatz entschied sich das Unternehmen für den ersten besten pragmatischsten Schritt: Einfach mal starten. Für den Einstieg hat die Adolf Würth GmbH & Co. KG drei Ansätze ausgearbeitet.

Präventionsmaßnahmen

In der Adolf Würth GmbH & Co. KG befolgt man den allgemeinen Grundsatz der Risikovermeidung vor der Risikominderung. Dies bedeutet, dass das Unternehmen so gut wie möglich präventive Maßnahmen ergreift, um potenzielle Risiken bereits im Vorfeld zu erkennen und zu vermeiden, anstatt diese nachträglich zu mindern. Zu diesem Zweck wurde ein Risikopräventionsprozess im Lieferanten-Onboarding-Prozess etabliert. Im Rahmen dieses Prozesses werden alle potenziellen Lieferanten und Dienstleister der Adolf Würth GmbH & Co. KG einer umfassenden Risikobewertung unterzogen. Diese Bewertung erfolgt durch den Einsatz der IntegrityNext-Risikoanalyse sowie eines Self-Assessment-Fragebogens. Dabei werden potenzielle Risiken sowie die Nachhaltigkeitsperformance der Lieferanten im Vorfeld bewertet, noch bevor eine vertragliche Beziehung eingegangen wird. Dieser Schritt gewährleistet, dass nur Lieferanten und Dienstleister ausgewählt werden, welche die von der Adolf Würth GmbH & Co. KG definierten Mindeststandards erfüllen. Für den Fall, dass potenzielle Lieferanten oder Dienstleister diese Mindeststandards nicht erfüllen, wird keine Geschäftsbeziehung mit ihnen eingegangen. Jegliche Abweichungen von den definierten Standards werden daher als Ausschlusskriterien betrachtet. Zur Behandlung akuter oder spezifischer Sachverhalte steht ein Eskalationsgremium zur Verfügung, das aus Vertretern des Managements besteht. Dieses Gremium wird herangezogen, um schnell und angemessen auf auftretende Probleme zu reagieren und Entscheidungen zu treffen, die im Einklang mit den Unternehmensstandards stehen.

Abhilfemaßnahmen durch Sensibilisierung und Befähigung von Lieferanten

Für die Adolf Würth GmbH & Co. KG ist ebenso wichtig, nicht nur bei der Auswahl neuer Lieferanten, sondern auch bei der fortlaufenden Zusammenarbeit mit bestehenden Partnern die Einhaltung sozialer und ökologischer Standards sicherzustellen. Dies ermöglicht dem Unternehmen sowohl die Rechtssicherheit aufseiten des Unternehmens und Eingrenzung von Risiken als auch die Durchsetzung der eigenen Richtlinien und Werte sowie eine sichtbare Qualifizierung gegenüber den Kunden der Adolf Würth GmbH & Co. KG zu liefern.

Zu diesem Zweck wurde ein Risikoanalyseprozess etabliert, damit alle aktiven Lieferanten und Dienstleister der Adolf Würth GmbH & Co. KG einer umfassenden Risikobewertung unterzogen werden können. Die Bewertung des Fortschritts unserer Lieferanten erfolgt über eine Vielzahl von Methoden und Instrumenten. Zunächst werden die Lieferanten anhand des Verhaltenskodex über die IntegrityNext-Plattform bewertet. Dies ermöglicht eine umfassende Selbsteinschätzung (self assessment questionnaires) ihrer Leistung in Bezug auf Nachhaltigkeitspraktiken sowie die Einhaltung von Umwelt- und Menschenrechtsstandards. In einigen Fällen werden auch Audits durchgeführt, um die Leistung der Lieferanten genauer zu überprüfen und mögliche Unregelmäßigkeiten aufzudecken. Wenn bei diesen Bewertungen gewisse Missstände festgestellt werden, arbeitet die Adolf Würth GmbH & Co. KG eng mit den Lieferanten zusammen, um angemessene Korrekturmaßnahmen zu entwickeln. Diese Maßnahmen umfassen sowohl kurzfristige Lösungen zur sofortigen Problembeseitigung als auch langfristige Strategien zur kontinuierlichen Verbesserung der Nachhaltigkeitsleistung. In besonders gravierenden Fällen, in denen schwerwiegende Verstöße gegen die Standards der Adolf Würth GmbH & Co. KG vorliegen, wird ein Eskalationsprozess eingeleitet. Dies kann bis hin zur Beendigung der Geschäftsbeziehung mit dem betreffenden Lieferanten führen, um die Integrität unserer Lieferkette und die Einhaltung unserer Werte sicherzustellen.

Abb. 2: Stufen der Lieferanten-Bewertung und -Entwicklung bei der Adolf Würth GmbH & Co. KG[1]

Ein konkretes Exempel für derartige Abhilfemaßnahmen besteht in der Sensibilisierung und Qualifizierung von Lieferanten durch Schulungsprogramme. Neben der Schulung der eigenen Mitarbeitenden war es für die Adolf Würth GmbH & Co. KG ebenso von großer Bedeutung, Maßnahmen zu entwickeln, um einen offenen Dialog sowie Schulungen mit den Lieferanten und Dienstleistern (durch) zu führen. Ziel ist es, gemeinsame Standards und ein gleiches Verständnis in Bezug auf Umweltanforderungen und Menschenrechte in der Lieferkette zu definieren und den (Lern-)Fortschritt der Lieferanten kontinuierlich zu überwachen. Auch hier arbeitet die Adolf Würth GmbH & Co. KG mit einem Dienstleister an einer Schulungs- und Dialogplattform, deren Zugang den Lieferanten kostenlos zur Verfügung gestellt wird.

 
Praxis-Tipp

Befähigung von Lieferanten ist ein wichtiger Ansatzpunkt und kann mithilfe von Schulungen umgesetzt werden

Häufig sind Lieferanten bereit, Nachhaltigkeitsrisiken anzugehen, stoßen jedoch auf Herausforderungen hinsichtlich der ...

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