Das Benchmarking in den digitalen Medien wird den Unternehmen aufgezwungen. Dennoch ist es ein Unternehmensvergleich und der muss aktiv begleitet werden. Das gilt z. B. auch für die Bewertung der Unternehmen für ihr Verhalten als Arbeitgeber. Auf Portalen wie kununu.com oder jobvote.com können Arbeitnehmer und oft auch Bewerber ihre Erfahrung mit dem Unternehmen bewerten. Reaktionen sind notwendig, um die Auswirkungen vor allem negativer Werte zu leiten, die Erkenntnisse können aber auch aktiv genutzt werden.

Vergleichsgruppe bilden

Ein echter Nachteil von Portalen, die Arbeitgeber bewerten, ist die geringe Zahl der bewerteten Unternehmen. Vor allem kleine und mittlere Unternehmen haben Probleme, vergleichbare Einheiten zu finden. Die Konkurrenz spielt sich hier meist regional ab, da (potenzielle) Arbeitnehmer die regionale Auswahl nutzen. Vergleichsunternehmen im Mittelstand sollten auf jeden Fall in der gleichen Region liegen und vergleichbare Aufgaben anbieten.

Kennzahlen nutzen

Die Kennzahlen sind vorhanden. Dass gerade bei der Bewertung von Arbeitgebern subjektive Einschätzungen eine wichtige Rollen spielen (enttäuschte Mitarbeiter artikulieren sich eher als zufriedene) spielt keine Rolle. Die Außenwirkung auf viele Leser der Kennzahlen bleibt trotz fehlender Repräsentativität. Es kann jedoch festgestellt werden, ob das eigene Unternehmen besser oder schlechter bewertet wird als die Vergleichseinheiten.

Schlüsse ziehen

Das Ergebnis von Unternehmensvergleichen im Netz ist nicht unabwendbar. Viele Vergleichsportale bieten dem Unternehmen, in diesem Fall dem Arbeitgeber, die Möglichkeit, Stellung zu nehmen. Das sollte vor allem bei negativer Kritik vorsichtig geschehen. Auch hier kann der Vergleich mit anderen Unternehmen helfen. Die einzelne Bewertung bietet immer Ansatzpunkte für ein Verhalten des Unternehmens, das die Wahrscheinlichkeit negativer Werte reduziert. So können Kandidaten für eine Bewertung offen angesprochen werden. Mitarbeiter können durch vorsichtige Hinweise zu positiven Bewertungen motiviert werden. Vor allem kann das Unternehmen feststellen, ob die Vergleichsunternehmen besser mit dem Phänomen der Bewertung in sozialen Medien umgehen.

Fazit

Diese Beispiele zeigen, wie vielfältig das Benchmarking in der Praxis sein kann. Je nach der individuellen Situation können wichtige Fragen geklärt und wertvolle Hinweise erarbeitet werden, wenn sich ein Unternehmen mit anderen vergleicht. Der Aufwand muss nicht immer hoch sein. Wie das letzte Beispiel zeigt, können auch wenige Werte schnell einen kleinen Unternehmensvergleich ergeben. Wichtig ist, dass hier die Chance genutzt wird, regelmäßig und weitergehend Benchmarks zu suchen und für die Unternehmenssteuerung zu nutzen.

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