In Deutschland werden pro Jahr ca. 30.000 Unternehmen verkauft. Viele davon sind kleine und mittlere Gesellschaften mit beschränkter Haftung. Auf den volatilen Märkten der Zukunft wird diese Zahl noch weiter steigen. Potenzielle Käufer eines Unternehmens lassen sich zunächst die Jahresabschlüsse der letzten Jahre geben. Neben den nackten Zahlen aus Gewinn- und Verlustrechnung bzw. aus der Bilanz sind sie auch an ersten Erklärungen und Aussichten interessiert.

 
Praxis-Tipp

Berücksichtigen Sie einen geplanten Verkauf

Ein Unternehmenskäufer wird niemals nur auf der Grundlage von Jahresabschlüssen eines Unternehmens kaufen, sondern nach detaillierten Untersuchungen seine Entscheidung fällen. Das Studium der Jahresabschlüsse führt zu einer Vorauswahl. Wer hier nicht seine Vorstellungen erfüllt sieht, wird nicht in weitere Verhandlungen eintreten. Wenn Ihre GmbH also in den nächsten Jahren verkauft werden soll, müssen Sie dies bei der Aufstellung des Lageberichts berücksichtigen.

  • Ein möglicher Käufer will Erklärungen für die Informationen aus dem Zahlenbereich erhalten. Damit kann er die Leistung der Gesellschaft und nicht zuletzt die des Geschäftsführers einschätzen.
  • Gleichzeitig benötigt er Informationen über die Situation der Gesellschaft im Markt. Einige Sätze über die Branchenentwicklung und die Marktverteilung können dies liefern.
  • Der Investor ist interessiert an der zukünftigen Entwicklung der Gesellschaft. Die Einschätzung des Geschäftsführers für die nächsten Jahre bestimmt den Wert des Unternehmens mit.
  • Der potenzielle Investor kann an der Professionalität des Lageberichts und mit dessen Inhalt auf die Qualität des Managements schließen. Auch er erkennt, wenn der Lagebericht geschickt als Marketinginstrument genutzt wird.
 
Praxis-Tipp

Vermeiden Sie logische Brüche, schaffen Sie Kontinuität

Die möglichen Unternehmenskäufer haben i. d. R. die Berichte mehrerer Jahre vorliegen und lesen diese kurz hintereinander. Darum kommt es hier ganz besonders auf die Konstanz der Aussagen im Lagebericht an. Wenn in einem Jahr die Liefersituation für wichtige Rohstoffe gesichert ist, im nächsten aber nicht mehr, dann muss dies erklärt werden. Logische Brüche in den Aussagen im Lagebericht werfen ein schlechtes Licht auf den Geschäftsführer.

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