Materialeinsatz größter Kostenblock in Produktionsunternehmen

Stetig steigender Wettbewerbsdruck, verbunden mit der Gefahr sinkender Verkaufspreise bei oftmals gleichzeitigen Forderungen der Stakeholder, die prozentuale Gross Marge nicht zu verringern, stellt Unternehmen immer wieder vor neue Herausforderungen. Deshalb steigt der Druck auf die Entwicklung der Herstellkosten, die neben den Produktionskosten hauptsächlich von den Materialeinzelkosten beeinflusst werden.

 
  Nettoumsatz
- Standardherstellkosten
- Sondereinzelkosten des Vertriebs
= Standardmarge
- Kostenträgerabweichungen
- Kostenstellenabweichungen
- sonstige Abweichungen
= Gross Marge

Tab. 1: Berechnung von Standardmarge und Gross Marge

Um die Entwicklung der Materialkosten gezielt zu steuern, müssen Unternehmen ein effizientes Einkaufscontrolling aufbauen bzw. weiterentwickeln. Schließlich beträgt bei Produktionsgesellschaften der Materialeinsatz ungefähr 50 % vom Nettoumsatz und hat damit einen wesentlichen Einfluss auf die Entwicklung des Betriebsergebnisses.

Durch ein gut strukturiertes Einkaufscontrolling haben Unternehmen die Möglichkeit, die Entwicklung der Einkaufspreise besser zu verfolgen und durch geeignete Zielsetzungen und Maßnahmenverfolgung zu optimieren.

Trotz des hohen Stellenwerts ist bei einer Vielzahl der Unternehmen die effiziente Gestaltung des Einkaufscontrollings noch in den Anfängen. So zeigen aktuelle Studien, dass lediglich 47 % der befragten 260 Unternehmen eine transparente Einkaufsstrategie und -ziele haben, wobei diese Einkaufsstrategie bei nur 46 % der Unternehmen in strategischen Zielen operationalisiert wird und bei nur 34 % die strategischen Ziele in konkrete Maßnahmen umgesetzt werden.[1]

Wertbeitrag des Einkaufs erhöhen

Ziel dieses Artikels ist es, den Nutzen und die Anwendungsmöglichkeiten eines effizienten Einkaufscontrollings und damit die Möglichkeiten der Erhöhung des vom Einkauf generierten Wertbeitrags für Unternehmen aufzuzeigen. Deshalb konzentriert sich dieser Artikel auf die Auswahl, die Definition und das Management der wesentlichen Einkaufskennzahlen aus der Finanzperspektive. Da die Auswahl von Kennzahlen unternehmensspezifisch erfolgen muss, sind die hier vorgestellten Kennzahlen lediglich als Vorschläge zu sehen. Diese beruhen auf den Erfahrungen verschiedener mittelständischer Produktionsunternehmen.

[1] Vgl. Horváth & Partners, Performance Management im Einkauf, 2011.

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