Bei den statischen Modellen handelt es sich um einfache Vergleichsverfahren, die zeitliche Unterschiede bei Einnahmen und Ausgaben entweder gar nicht oder nicht exakt berücksichtigen. Die Betrachtungen gehen nur über eine Periode.

Dabei wird unterstellt, dass dieser Zeitraum für die gesamte Investitionsdauer repräsentativ ist. Außerdem werden lediglich durchschnittliche Investitionskosten und –erträge pro Periode in der Rechnung berücksichtigt. Das trifft auch auf die Anschaffungsausgaben zu.

2.1 Rechenmodelle im Überblick

Bei den statischen Verfahren differenziert man wie folgt:

  • Kostenvergleichsrechnung: Die Kostenvergleichsrechnung empfiehlt, von 2 oder mehr sich ausschließenden alternativen Investitionsprojekten das Projekt mit den geringsten Kosten zu wählen. Sie ist ein simples Verfahren, um die Vorteilhaftigkeit von Investitionsmaßnahmen zu beurteilen.
  • Gewinnvergleichsrechnung: Bei der Gewinnvergleichsrechnung wird der Saldo aus durchschnittlichen Kosten und Erlösen gebildet und als Entscheidungskriterium herangezogen.
  • Rentabilitätsrechnung: Da Kosten- und Gewinnvergleichsrechnung keine Differenzinvestitionen berücksichtigen, ist es in der Praxis häufig zweckmäßig, die Rechnungen durch eine Rentabilitätsrechnung zu ergänzen. Insbesondere, wenn der Gewinn der Handlungsalternativen mit unterschiedlichem Kapitaleinsatz erwirtschaftet wird, ist eine Rentabilitätsrechnung unerlässlich. Die Rentabilität errechnet sich dabei aus der durchschnittlichen Kostenersparnis und dem Kapitaleinsatz. Die Formel lautet:
  • Rentabilität = Durchschnittlicher Gewinn – durchschnittliche Kostenersparnis pro Periode × 100 / durchschnittlicher Kapitaleinsatz
  • Amortisationsrechnung: Im Rahmen der Amortisationsrechnung wird die Zeitdauer ermittelt, die verstreicht, bis die Anschaffungsausgabe durch die Einnahmeüberschüsse erwirtschaftet wird. Die Amortisationsrechnung kann sowohl für statische als auch dynamische Verfahren durchgeführt werden.

Die statischen Verfahren bauen teilweise aufeinander auf. In der Praxis werden die Verfahren häufig miteinander kombiniert.

2.2 Kostenvergleichsrechnung

Eine Kostenvergleichsrechnung empfiehlt, von 2 oder mehr sich ausschließenden alternativen Investitionsprojekten das Projekt mit den geringsten Kosten zu wählen. Das heißt, die Vorteilhaftigkeit von Investitionen wird durch die Gegenüberstellung der relevanten Kosten der einzelnen möglichen Maßnahmen beurteilt. Dabei empfiehlt es sich, nur Investitionen der gleichen Art gegenüberzustellen, z. B. Autos verschiedener Marken oder Maschinentypen unterschiedlicher Hersteller usw.

Beispiel: Anschaffung einer Immobilie

Da die Kostenvergleichsrechnung die Erlössituation nicht berücksichtigt, arbeiten wir nachfolgend mit einem Beispiel, das die Erträge von Unternehmen nicht beeinflusst: Analysiert wird die Anschaffung einer Immobilie, die als Büroraum genutzt werden soll. Dabei stehen unterschiedliche Wohnungen als Alternativinvestition zur Verfügung, die den Bedürfnissen des Investors gerecht werden. Folgende, in der Praxis des Immobilienkaufs wichtige Kriterien werden im Rahmen der Kostenvergleichsrechnung nicht berücksichtigt:

  • Lage
  • Alter (bei älteren Objekten sind unter Umständen früher Renovierungsmaßnahmen erforderlich).

Die Tabelle Kostenvergleichsrechnung ermöglicht den Vergleich von bis zu 4 Investitionsobjekten. Bei Bedarf kann die Tabelle jederzeit erweitert werden.

Die Eingaben

Insgesamt sind folgende Angaben erforderlich:

  • Bezeichnung des Objekts
  • Quadratmeterangabe
  • Kosten
 
Hinweis

Leistungseinheiten

Die Quadratmeterangabe kann bei anderen Investitionsobjekten durch die Leistungseinheit des Objekts, z. B. in Form von Produktionseinheiten oder Kilometerangaben, ersetzt werden.

Im Zusammenhang mit der Anschaffung fallen folgende Kosten an:

  • Objektkosten
  • Notar und Gerichtskosten
  • Grunderwerbsteuer
  • Renovierungskosten
  • Sonstiges

Als laufende Jahreskosten müssen folgende Positionen eingetragen werden:

  • Heizung
  • Strom
  • Wasser
  • Hausmeister
  • Umlagen
  • Grundsteuer
  • Versicherung
  • Zinsen
  • Sonstiges
 
Hinweis

Abschreibungen

Abschreibungen werden im Fall der Immobilie nicht berücksichtigt, da diese in der Regel nicht an Wert verliert, müssen aber im Falle von Investitionsgütern, wie zum Beispiel bei Maschinen, in das Kalkül einbezogen werden. Wenn Sie Kostenvergleiche für Maschinen erstellen, fallen auch  Lohn-, Energie- und Instandhaltungskosten an. Dabei werden fixe Betriebskosten pro Periode und variable Betriebskosten pro Mengeneinheit unterschieden.

So wird gerechnet

Ermittelt werden neben den Anschaffungs- und laufenden Kosten die Kosten pro Quadratmeter sowohl in Bezug auf die Anschaffung als auch die Betriebskosten. Das heißt, Sie haben in diesem Fall 2 Vergleichskriterien (s. Abb. 1 unten).

Abb. 1: Die Ergebnisse

Für die Ergebniswerte wird jeweils eine Ranglistenposition aufgestellt. Dazu arbeitet man mit der Funktion RANG (s. Abb. 2).

Das Investitionsobjekt mit den niedrigsten Kosten erhält die Nummer 1, das Objekt mit den höchsten Punkten die Nummer 2. In einer Tabelle, in der sich keine Werte befinden, haben alle Objekte die Rangliste...

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