Mit der Kostenvergleichsrechnung betrachtet man Investitionsvorschläge auf Basis der durchschnittlich erwarteten Jahreskosten. Man geht davon aus, dass die Erträge durch die Investition nicht beeinflusst werden und deshalb bei der Gegenüberstellung der Alternativvorschläge vernachlässigt werden können.

 
Praxis-Beispiel

Eigenfertigung oder Fremdbezug

In einem Unternehmen steht man vor der Entscheidung, ein Bauteil fremd zu beziehen oder selbst herzustellen. Die Verbrauchsmenge wird auf 12.000 ME/Jahr geschätzt, der Einstandspreis bei Fremdbezug beträgt 7,60 EUR/ME. Für die Eigenfertigung stehen zwei Anlagen zur Wahl, deren Daten in der Abb. 2 aufgeführt sind. (Die Verfahrensweise zur Berechnung der in den fixen Kosten enthaltenen Abschreibungen und kalkulatorischen Zinsen wird später im Zusammenhang mit der Gewinnvergleichsrechnung erläutert.)

 
    Fremdbezug Anlage A Anlage B
Kapazität ME/Jahr - 16.000 20.000
variable Kosten EUR/ME 7,60 4,60 3,80
fixe Kosten EUR/Jahr - 24.000 35.000
Gesamtkosten EUR/Jahr 91.200 79.200 80.600

Abb. 2: Daten für eine Kostenvergleichsrechnung

Bei einer Verbrauchsmenge von 12.000 ME/Jahr ist die Eigenfertigung mit Anlage A am günstigsten. Das Bild kann sich ändern, wenn die Verbrauchsmenge andere Werte annimmt. Unterstellt man konstante variable Stückkosten und für das gesamte Mengenintervall konstante Fixkosten, dann ergeben sich mit Variation der Verbrauchsmenge die in der nachfolgenden Abbildung dargestellten Verläufe. Bis zu einer Verbrauchsmenge von 8.000 ME/Jahr ist Fremdbezug günstiger, zwischen 8.000 und 13.750 ME/Jahr ist die Eigenfertigung mit Anlage A am besten, danach wird B besser als A.

Abb. 3: Kritische Werte im Kostenvergleich

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