Die folgenden Fragen dienen als Leitfragen für die Gestaltung und Überarbeitung Ihres Instrumentariums zur Unternehmenssteuerung.

XI. Veränderungen im Umfeld
  1. Gibt es häufiger als in der Vergangenheit größere Abweichungen zwischen Plan- und Ist-Werten?

    1. Erkennen Sie Anzeichen für eine geringere Planbarkeit in Ihrem Umfeld?
    2. Haben Sie die Sinnhaftigkeit der Reichweite und der Detailtiefe Ihrer Planung überprüft?
  2. Spüren Sie die zunehmende Geschwindigkeit in Ihrem Umfeld, z. B. durch Forderungen Ihrer Kunden nach schnelleren Angeboten oder Lieferungen?

    1. Haben Sie die zunehmende Geschwindigkeit in Ihre strategische Planung aufgenommen?
    2. Haben Sie strategische Maßnahmen und Initiativen formuliert zur Optimierung von

      • Organisation,
      • Systemen und
      • Potenzialen?
  3. Gibt es in Ihrem Unternehmen größere Schwankungen im Geschäftsvolumen und eine höhere Komplexität im Leistungsportfolio? Führt das zu Problemen der operativen Steuerung?

    1. Haben Sie sich mit agilen Methoden mit ad-hoc-Steuerung beschäftigt, um Ihre Unternehmenssteuerung zu dynamisieren?
    2. Haben Sie die Steuerung über gemeinsam vereinbarte Spielregeln vereinfacht, um darüber eine höhere Flexibilität zu erreichen?
XII. Integrated-Thinking-Elemente
  1. Sind die Vermögensarten des Integrated Reporting bei Ihnen bekannt und werden diese bei der Unternehmenssteuerung bereits berücksichtigt?

    1. Haben Sie die Erfolgstreiber Ihre Unternehmens den Vermögensarten zugeordnet und damit ein Inventar Ihrer Unternehmenswerte erstellt?
    2. Wie wollen Sie konkret die Vermögensarten, speziell die Potenziale, in Ihre Managemententscheidungen einfließen lassen?
  2. Gibt es mehrere separate Planungs-, Steuerungs- und Berichtssysteme, z. B. ein separates Nachhaltigkeits- oder CSR-Reporting?

    1. Wenn ja:

      • Welche Aussagen brauchen welche Stakeholder, um dem Unternehmen positiv und treu verbunden zu sein?
      • Wie hängen die verschiedenen Berichte zusammen?
      • Sind die Systeme verknüpft und werden Informationen unnötig redundant vorgehalten und ggf. unzureichend aktualisiert?
    2. Binden Sie alles "intelligent" zu einem Bericht zusammen. Und vor allem: Welche Abläufe müssen funktionieren, um die kompakten Aussagen abgestimmt zusammenzubringen?
XIII. Umgang mit Managemententscheidungen
  1. Ist es üblich, getroffene Managemententscheidungen zu überprüfen und ggf. zu revidieren, wenn neue Erkenntnisse vorliegen?

    1. Wenn nein: Suchen Sie gezielt nach Fällen, in denen Entscheidungen sinnvoll revidiert werden sollten und schaffen Sie eine Kultur der sinnvollen Anpassungen (nicht der Beliebigkeit).
    2. Kommunizieren Sie die Beweggründe für solche Anpassungen und schaffen Sie Raum für Erfahrungsaustausch.
  2. Haben die Mitarbeiter die Erlaubnis, im Rahmen Ihrer Tätigkeiten Managemententscheidungen komplett alleine bzw. im Team mit operativen Kollegen zu treffen?

    1. Wenn ja:

      • Sind die Mitarbeiter zu dieser Rolle als Entscheidungsträger gezielt ausgebildet worden?
      • Fehlt evtl. noch Unterstützung und Führung, ohne die Eigenständigkeit der Mitarbeiter zu beschränken?
    2. Wenn nein:

      • Wie viel schneller könnten Abläufe werden und wie viel preiswerter, wenn nicht mehr die Funktionsmanager die Entscheidungen träfen?
      • Welche Risiken gehen Sie damit ein?
      • Wie können Sie mit diesen Risiken umgehen?
XIV. Steuerung außerhalb des Unternehmens
  1. Berücksichtigen Sie Prozesse außerhalb des Unternehmens aktiv in der Unternehmenssteuerung, ggf. in Kooperation mit einem Marktpartner?

    Wenn nein:

    1. Binden Sie Kunden aktiv und möglichst eng in Ihren Leistungserstellungsprozess ein. Dies könnte u. a. über Individualisierung von Produkten geschehen. Passen Sie die Geschäftsprozesse so an, dass sie durchgängig bis zur operativen Anwendung beim Kunden laufen.
    2. Erweitern Sie diese Wertschöpfungsprozesse schrittweise bis zu den wesentlichen Lieferanten. Teilen Sie die entstehenden Rationalisierungseffekte fair zwischen den Partnern. So schaffen Sie enge Bindungen und gute Kooperation in eigenen Netzwerken.
  2. Können Sie die Kundenanforderungen aus dem tiefen Verständnis der Kundenprozesse detailliert darstellen?

    1. Können Sie die Erfüllung der Kundenanforderungen messen?
    2. Haben Sie einen permanenten Überblick über die Kundenzufriedenheit?
    3. Definieren Sie Ihre Marktleistungen zusammen mit Haupt-Kunden? Spezifizieren Sie nicht nur die Produkteigenschaften, sondern auch Lieferkonditionen, Verpackung, etc?
  3. Sind Ihre Planungsergebnisse und Ziele ausreichend flexibel, um bei sich ändernden Rahmenbedingungen Spielraum für Änderungen zu haben?

    Wenn nein: Passen Sie Ihre Planungsmethoden den neuen Bedürfnissen an:

    • Reduzieren Sie die Planungszeiträume, ggf. als rollierender Forecast statt serieller Planung.
    • Überarbeiten Sie grundsätzlich Ihre strategische Planung als gemeinsamer Werterahmen für alle Mitarbeiter.
XV. Datenstrukturen und Rationalisierung/Automatisierung
  1. Haben Sie ein einheitliches, detailliertes Datenmodell, um daraus die Anforderungen der (dezentralen) Entscheidungsunterstützung erfüllen zu können?

    1. Haben Sie Transparenz über die gesamte Wertschöpfung und die dahinter liegenden Datenströme?
    2. Gestalten Sie di...

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