Zusammenfassung

 
Überblick

Aufgrund der zurückgehenden Rohstoffvorräte und der dadurch drastisch gestiegenen Energie- und Energierohstoffkosten werden Energieeinsparmaßnahmen immer wichtiger für jeden Einzelnen und jedes Unternehmen.

Mit einem geeigneten Energiemanagement können die Energieeinsparmaßnahmen koordiniert werden. Um die Nachhaltigkeit des Energiemanagements sicherzustellen, ist ein Controlling der durchgeführten Maßnahmen wichtig. Dadurch werden einerseits Erfolge transparent und messbar gemacht, andererseits können weitere Schritte abgeschätzt und durchgeführt werden. Dieses Energiecontrolling sollte durch ein Risikocontrolling ergänzt werden.

Dieser Beitrag erläutert zunächst die Grundlagen des Energiemanagements und die damit verbundenen Maßnahmen. Anschließend werden Grundzüge eines Energiecontrollings beschrieben, wie es beispielhaft in einem Unternehmen eingeführt werden kann. Ziel ist es, die mithilfe des Energiemanagements eingeführten Maßnahmen zu erfassen und auszuwerten, damit eine Nachhaltigkeit der Bestrebungen sichergestellt werden kann.

1 Energiebewusstsein in einem nachhaltig orientierten Unternehmen

Energiebewusstsein und Nachhaltigkeit als Bestandteile des unternehmerischen Handelns

Jedes Unternehmen muss sich tagtäglich neuen Herausforderungen stellen, die aus den ständigen Veränderungen des Unternehmensumfelds resultieren. Die Rahmenbedingungen und die Einflussgrößen auf die unternehmerische Verantwortung haben heute im Vergleich zu den letzten Jahrzehnten einen anderen Stellenwert eingenommen. In diesem Zusammenhang ist auch der Begriff Nachhaltigkeit in aller Munde. Was aber steckt dahinter?

Die Bedeutung des Begriffs Nachhaltigkeit wird sehr unterschiedlich interpretiert. Im Grunde bedeutet Nachhaltigkeit, Ressourcen zu schonen, Prozessabläufe zu Ende zu denken und die Konsequenzen des unternehmerischen Handelns im Blick zu haben. Dieses Denken kann sich in Kosteneinsparungen, der Minimierung von möglichen Risiken, der Reduzierung von Rohstoffeinsätzen sowie Umweltbelastungen und vielen weiteren Themen widerspiegeln.

Viele Unternehmen definieren, messen und berichten Kennzahlen, um ein Gefühl der Veränderung und Verbesserung zu vermitteln. Wichtig ist es, diese Kennzahlen wieder in den Veränderungsprozess einfließen zu lassen, um weitere Veränderungen zu bewirken. Im Laufe der Zeit kann sich auch die Wahrnehmung dieser Kennzahlen im Unternehmen wandeln, wodurch eine Anpassung der ursprünglich gewählten Kommunikation der Kennzahlen und der Art und Weise der Bewertung selbiger notwendig werden kann.

In diesem Artikel wird erläutert, wie Kennzahlen und ihre Bewertung in die relevanten Unternehmensprozesse eingebettet werden können. Von Unternehmen zu Unternehmen kann das in unterschiedlicher Ausprägung Sinn machen. Letztendlich muss jedes Unternehmen selbst entscheiden, in welcher Tiefe die Themen Nachhaltigkeit im Allgemeinen und speziell der nachhaltige Energieeinsatz betrachtet werden sollen. Ein wichtiges Werkzeug innerhalb des Energiemanagements ist das Energiecontrolling.

2 Energiemanagement und seine Teilbereiche

Energie ist mehr als Energieeffizienz

Die Mehrzahl der Unternehmen setzt den Begriff Energiemanagement dem Begriff der Energieeffizienz gleich. Das Energiemanagement ist aber viel weitläufiger zu sehen und umfasst die Teilbereiche Energiebeschaffung, Energiebereitstellung und Energieeffizienz (vgl. Abb. 1). Deshalb wird das Energiemanagement mittlerweile in vielen Unternehmen als Managementfunktion wahrgenommen.

Die Energiebeschaffung ist in vielen Fällen der Einkaufsabteilung des Unternehmens zugeordnet. Die Energiebereitstellung und die Energieeffizienz liegen wiederum meist in der Verantwortung der Servicebetriebe bzw. der Werksdienste. Vom unternehmerischen Grundgedanken her sollten die 3 Teilbereiche jedoch miteinander verknüpft werden, da auf diese Weise übergreifende und ganzheitliche Lösungen erzielt werden können.

Abb. 1: Energiemanagement und seine Teilbereiche

Innerhalb des Zusammenspiels der genannten Komponenten des Energiemanagements entscheidet das Prinzip der Wirtschaftlichkeit, wo die wahrscheinlichsten Einsparpotenziale vorhanden sind und die bestmögliche Minimierung von Risiken realisiert werden kann. So kann es u. U. bei einem Unternehmen vorkommen, dass die Energiebeschaffung einen viel größeren Stellhebel darstellt als die Energieeffizienz. In einem anderen Unternehmen kann wiederum die Energiebereitstellung bzw. die Eigenenergieerzeugung einen sehr großen Stellenwert einnehmen.

In den nachfolgenden Kapiteln wird deshalb näher auf die 3 Teilbereiche des Energiemanagements eingegangen. In jedem der 3 Teilbereiche ist ein Energiecontrolling notwendig, da jeder einzelne von ständig veränderten Rahmenbedingungen beeinflusst wird. Auslöser können einerseits technische, andererseits aber auch rechtliche und gesellschaftliche Hintergründe sein. Vor allem die rechtlichen und gesellschaftlichen Veränderungen bestimmen derzeit maßgeblich die Diskussionen um das Thema Energie. Auch das Energiecontrolling sollte deshalb darauf abgestimmt sein.

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