Die Risikoidentifikation ist die Bestandsaufnahme der im Unternehmen vorliegenden Risiken sowie deren Ursachen. Methoden zur Risikoidentifikation sind bspw. die Erstellung einer Risikolandkarte oder die Durchführung eines sog. Self Assessment. Hierbei können Risiken sowohl qualitativ (d. h. ohne quantitative Bewertung) als auch quantitativ (d. h. Schätzung der Schadenshöhe und Schadenshäufigkeit) erhoben werden.

Eine Identifikation von Risiken wird nach IFRS sowohl bei den Regelungen zum Hedge Accounting gem. IFRS 9 bzw. IAS 39 und der Offenlegung zu finanziellen Risiken gemäß IFRS 7 gefordert.

IFRS 7.33(a) fordert für jede Risikoart in Verbindung mit Finanzinstrumenten die qualitative Offenlegung von Umfang und Ursache der Risiken.

 
Praxis-Beispiel

Währungsrisiken im Anhang der Lufthansa

Hierzu wieder ein Beispiel aus dem Anhang der Lufthansa im Zusammenhang mit Währungsrisiken:

"Fremdwährungsrisiken für die Lufthansa Group ergeben sich insbesondere aus internationalen Flugticketverkäufen und dem Einkauf von Treibstoff, Flugzeugen und Ersatzteilen."[1]

Auch im Zuge der Bilanzierung von Sicherungsbeziehungen muss bereits zu Beginn in der Hedging Dokumentation gem. IFRS 9.6.4.1(b) bzw. IAS 39.88(a) die Art des abzusichernden Risikos zu beschreiben.

Fazit:

Art und Ursache der Risiken sind Ergebnis der Risikoidentifikation. Die Ergebnisse werden für die Offenlegung zu Finanzinstrumenten und die Bilanzierung von Sicherungsbeziehungen herangezogen. In diesem Zusammenhang empfiehlt sich Konsistenz zwischen internem Risikoberichtswesen und den extern offengelegten Informationen.

[1] Lufthansa Geschäftsbericht 2019, S. 72.

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