Mittel zur ökologischen Prozess­transparenz

Mit der Stoff- und Energiebilanzierung (s. Abb. 2) kann einerseits der industrielle Transformationsprozess transparent und kontrollierbar (über eine entsprechende Planung) gemacht werden. Andererseits wird eine Basis geschaffen, um die ökologischen Auswirkungen des betrachteten Prozesses umfassend einschätzen zu können. Im Mittelpunkt der Betrachtung stehen demnach Prozesse, wobei die Stoff- und Energiebilanzierung wichtige Informationen für eine ökologische Schwachstellenanalyse liefert. Letztendlich sollen daraus Umweltschutzmaßnahmen abgeleitet werden, die zu einer Verbesserung der Umweltsituation führen.

Mit der Gegenüberstellung (Bilanzierung) von Input und Output werden diejenigen Stoff- und Energiemengen aufgedeckt, die ansonsten unbewusst an die natürliche Umwelt abgegeben werden. Dies ist in zweifacher Hinsicht für das Unternehmen bedeutsam: Erstens werden diese Stoffe und die Energie im Hinblick auf einen sparsamen, verantwortlichen Umgang mit den natürlichen Ressourcen vergeudet und zweitens verursachen sie möglicherweise ökologische Schäden.

In Bezug auf die Energiebilanz beschränken sich die Verfechter der Stoff- und Energiebilanzierung auf eine Bilanzierung der thermischen Energie, d. h. auf die Berechnung des mit den Stofftransport- und ‐umwandlungsprozessen einhergehenden Wärmeaustausches, womit schwerwiegende ökologische Veränderungen einhergehen können.

Bilanzarten

Bei der Stoff- und Energiebilanzierung lassen sich folgende Bilanzarten unterscheiden:

  • Prozessbezogene Bilanzen umfassen den Produktionsprozess als technisches Verfahren der Stoff- und Energieumwandlung. Es können aber auch besonders umweltrelevante Prozesse außerhalb der Produktion, z. B. Transportprozesse, betrachtet werden.
  • Stoff- und stoffgruppenbezogene Bilanzen beinhalten die Wege einer einzelnen Stoffart (z. B. Cadmium) oder einer Stoffgruppe (z. B. Schwermetalle) innerhalb eines abgegrenzten Bilanzraumes (Betrieb, Region, Land etc.), die analysiert werden:
  • Produkt- bzw. produktgruppenbezogene Bilanzen umfassen eine Bilanzkette, die auf diverse aneinander gereihte Umwandlungsprozesse gerichtet ist und die den gesamten Lebensweg umschließt.
  • In einer Standortbilanz können strukturelle Eingriffe des Betriebsstandorts auf die Umwelt abgebildet werden, z. B. Nutzung der Bodenfläche.

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