Das agile Mindset wird durch Werte definiert und durch Prinzipien geleitet. Es passt sich den jeweils aktuellen Bedingungen an, indem es durch stetige Reflexion lernt und somit sein Verhalten ändert. Menschen mit einem agilen Mindset stellen sich Herausforderungen.[1]

Dieser Umgang mit Herausforderungen wird auch im Modell von Carol S. Dweck genannt.[2] Sie unterscheidet das Fixed Mindset vom Growth Mindset. Je nachdem welches Mindset getriggert wird, verhalten sich Menschen oder Organisationen unterschiedlich, wenn sie Herausforderungen (Challenges), Hindernisse (Obstacles), Anstrengung (Effort), Kritik (Criticism) oder Erfolge anderer (Success of Others) begegnen (vgl. Abb. 2).

Abb. 2: Growth Mindset versus Fixed Mindset[3]

Menschen mit einem Growth Mindset sind der Meinung, dass sie ihre Talente und Fähigkeiten weiterentwickeln können. Deshalb investieren sie Zeit ins Lernen, teilen Informationen und Wissen, arbeiten zusammen, lernen von Anderen, fragen nach konstruktivem Feedback und gestehen Fehler ein.

Dies spiegelt sich auch in einer Befragung von agilen Praktikern wider, welche die folgenden Eigenschaften dem agilen (Growth) Mindset zuschreiben: lösungsorientiert, motiviert, hilfsbereit, aktives Zuhören sowie das Anstreben, ein gemeinsames Ziel zu erreichen. Wenn ganze Organisationen ein Growth Mindset annehmen, berichten Mitarbeitende, dass sich die Unternehmenskultur durch Loyalität, Zusammenarbeit und Innovation sowie Eigenverantwortung und eine höhere Risikobereitschaft kennzeichnet.[4]

Ein Growth Mindset ist demzufolge nicht mit Flexibilität oder Offenheit gleichzusetzen. Jeder Mensch hat in sich ein Fixed und Growth Mindset vereint. Durch Erfahrung sowie stetige Reflexion und Lernen kann erreicht werden, dass das Growth Mindset häufiger getriggert wird, insbesondere in Momenten der Unsicherheit oder Defensivität.

Somit bietet das Growth Mindset die Möglichkeit ein immer höheres Leistungsniveau zu erreichen und ein größeres Gefühl der Willensfreiheit.[5]

[1] Vgl. Maehrlein, 2020, S. 108.
[2] Vgl. Dweck, 2016.
[3] In Anlehnung an FS Farnam Street Media, 2022.
[4] Vgl. Miler/Gaida, 2019, S. 841-849.
[5] Vgl. Dweck, 2016 und Miler/Gaida, 2019, S. 845, 848.

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