Rz. 1

Leistungsinformationen unterstützen das Ziel, Nachhaltigkeitsleistungen zu ökologischen, sozialen und ökonomischen Aspekten transparent und idealerweise zwischen Unternehmen einer Branche vergleichbar zu machen. Im Gegensatz zur traditionellen Finanzberichterstattung existiert in der Nachhaltigkeitsberichterstattung eine Vielzahl relevanter Teilaspekte, zu denen ein Unternehmen berichten kann. Gleichzeitig bestehen weiterhin eine unzureichende Einheitlichkeit der Definitionen, eine immense Vielzahl möglicher "Nachhaltigkeitsziele" und damit einhergehend verschiedene Fragestellungen rund um Datenerhebung, Rahmenwerke (siehe zu den ESRS § 9A), anzusprechende Adressatengruppen oder technische Hilfsmittel. Die Ermittlung der zugehörigen Daten für jeden Nachhaltigkeitsaspekt, den ein Unternehmen adressieren möchte, geht mit zusätzlichem personellen sowie finanziellen Ressourcenbedarf für deren Definition, Ermittlung, Steuerung und (interne/externe) Kommunikation einher.

 

Rz. 2

Die geeignete Priorisierung der Leistungsinformationen sowie robuste Verankerung in der Organisation in Form von Verantwortlichkeiten, Prozessen und Kontrollen sind unabdingbar, um ein klares Bild zur Nachhaltigkeitsleistung eines Unternehmens zu vermitteln sowie zur Schaffung der richtigen Steuerungsgrundlage.

 
Praxis-Beispiel

Die Gerresheimer AG

Die Gerresheimer AG ist ein Hersteller medizinischer Verpackungs- und Verabreichungssysteme aus Glas und Kunststoff. Die Gerresheimer AG ist seit 2007 börsennotiert und beschäftigt weltweit mehr als 10.000 Mitarbeiter.

Für das Thema Nachhaltigkeit gibt es eine Gruppenfunktion mit Berichtslinie zum Vorstand. Der Sustainability Council, der sich aus dem Finanzvorstand, Vertretern der Geschäftsbereiche, dem Leiter Kommunikation, Marketing sowie Vertretern aus der Gruppenfunktion Nachhaltigkeit zusammensetzt, trifft sich in regelmäßigen Abständen zur Diskussion strategischer Entscheidungen. Themenbezogene Arbeitsgruppen treiben die Umsetzung der Nachhaltigkeitsagenda in einzelnen Bereichen voran.

Die Datenerhebung erfolgt an den Standorten dezentral, die Eingabe über eine zentrale Software durch die Standortcontroller, die Validierung und Aufbereitung für Rankings, Ratings, die verpflichtende nichtfinanzielle Berichterstattung (inkl. EU-Taxonomie-Berichterstattung; § 12), Kundenanfragen sowie interne Entscheidungsprozesse erfolgen durch die zentrale Gruppenfunktion.

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