Rz. 18

Unternehmen sind mit einer Reihe von Herausforderungen konfrontiert, die ihre Fähigkeit, eine verlässliche Nachhaltigkeitsberichterstattung zu entwickeln, beeinträchtigen können. Zu den üblichen Herausforderungen zählen:

  • keine festgelegten Zuständigkeiten,
  • begrenzte formale Governance-Struktur für die Überwachung der Berichterstattung und Genehmigungen,
  • mangelnde Dokumentation und Rückverfolgbarkeit,
  • Ziele, die nicht messbar sind,
  • kein Link zur Gesamtstrategie,
  • mangelnde Verfügbarkeit von Daten,
  • Unsicherheiten bzgl. Erhebungs-/Schätzungsmethoden,
  • fehlende (IT-)Prozesse und interne Kontrollen,
  • Unstimmigkeiten mit der Finanzberichterstattung.

Meist gestaltet sich die Herausforderung entsprechend dem Nachhaltigkeits-Maturity-Level, das ein Unternehmen bisher erreicht hat. Unternehmen im aktivierenden oder konformen Stadium haben oft Schwierigkeiten mit der Definition, der Etablierung von Governance-Strukturen, der Datenerhebung und es mangelt an Kompetenzen. Unternehmen im proaktiven oder strategischen Stadium stehen hingegen vor der Herausforderung, Informationen entlang der Wertschöpfungskette zu berichten und Systeme und Prozesse für eine hinreichende Prüfungssicherheit vorzubereiten.

 
Praxis-Tipp

Um den Herausforderungen in der Nachhaltigkeitsberichterstattung zu begegnen, sind folgende Maßnahmen hilfreich und zu empfehlen:

  • Frühzeitig anfangen: Mit ausreichend zeitlichem Puffer bis zur Berichtsveröffentlichung können auch unvorhersehbare Hindernisse im Prozess bestritten werden. Ein Probelauf ist zu empfehlen.
  • Nachhaltigkeit auf Führungsebene ("tone from the top"): Nachhaltigkeit muss für eine erfolgreiche Integration bei der Geschäftsleitung beginnen, um glaubhaft in das gesamte Unternehmen getragen zu werden.
  • Nachhaltige Governance-Strukturen über alle Bereiche/Abteilungen errichten: Mittels dieser können nachhaltigkeitsbezogene Angelegenheiten im Unternehmen und in den Wertschöpfungsketten in Bezug auf die verschiedenen Nachhaltigkeitsthemen besser gesteuert und nachverfolgt werden.
  • Verschmelzung der finanziellen mit der nichtfinanziellen Berichterstattung: Der Austausch zwischen den verantwortlichen Abteilungen kann zur Verbesserung der jeweiligen Prozesse führen. Besonders mit Blick auf die EU-Taxonomie sollten Schnittstellen etabliert werden.
  • Aufbau eines nichtfinanziellen IKS: Notwendig ist die Anpassung/Erweiterung des bestehenden IKS auf Nachhaltigkeitsinformationen, damit relevante Kennzahlen gleichermaßen verlässlich steuer- und prüfbar sind.

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