Business Units statt Funktionsbereiche: Wie Miele die Unternehmenssteuerung neu ausrichtet

Zielbild „Financial Performance Management 2.0“ soll nachhaltigen Erfolg sichern
Miele ist bekannt für qualitativ hochwertige und langlebige Haushaltsgeräte. Durch den kommerziellen Erfolg konnte Miele in den letzten Jahrzehnten ein starkes Wachstum erzielen und die Vorzeichen stehen günstig, dass dieses Wachstum auch in der Zukunft fortgesetzt werden kann. Bereits im Jahr 2018 hat Miele das umfassende Entwicklungsprogramm Design2Excellence (D2E) gestartet, in dem Potenziale und Maßnahmen für mehr Wachstum und Kosteneffizienz entwickelt wurden. Um unternehmerische Verantwortung innerhalb der Organisation zu stärken, wurde das operative Geschäft in acht Business Units gebündelt. Zuvor war die Struktur stark funktional geprägt. Alexander Rott, Vice President Controlling Group and Business Units der Miele & Cie. KG, beschreibt den Transformationsprozess der Miele-Unternehmenssteuerung auf der Fachkonferenz Reporting & Analytics 2021.
Diese neuen Business Units haben volle Entscheidungskompetenz für ihre Wertschöpfung und sind verantwortlich für Umsatz, Kosten und Ergebnis. Die Unternehmenssteuerung dieser Business Units in einem kompetitiven Marktumfeld erfordert effektive Steuerungsinstrumente und ein hohes Maß an Transparenz. Basierend auf der strategischen Neuausrichtung hat sich Miele das Zielbild „Financial Performance Management 2.0“ gesetzt (s. Abb. 1). Seit letztem Jahr (2020) werden die Steuerungsinstrumente standardisiert und weiterentwickelt mit dem Ziel, das Management bestmöglich zu informieren und bei Entscheidungen zu unterstützen.
Abb. 1: Veränderungen im Unternehmensumfeld erfordern Änderungen im Financial Performance Management
Zentrale Elemente der zukünftigen finanziellen Steuerung
Bei Miele stehen folgende Elemente des zukünftigen Financial Performance Managements im Fokus:
- Eine harmonisierte Ergebnisrechnung
- Eine Neuausrichtung der Werkssteuerung
- Ein modernes und digitales Group Reporting
Die Harmonisierung der Ergebnisrechnung verfolgt das Ziel, eine globale Sicht auf Miele zu erlangen. Dies erhöht die Transparenz und ermöglicht die Vergleichbarkeit von Profitabilitätskennzahlen verschiedener Produkte und Geschäftsbereiche.
Eine dedizierte Werkssteuerung, die auf gemeinsam verabschiedeten Standardkosten beruht, ist die Basis für die zukünftige Werks- und Produktionssteuerung. Abweichungsanalysen mit Bezug zu funktionalen Verantwortungsbereichen ermöglichen eine effektive funktionsübergreifende Abstimmung und zeitnahe Steuerungsimpulse.
Dreistufige Dashboard-Struktur in SAP Analytics Cloud
Die neuaufgesetzten Steuerungsinstrumente wurden mithilfe eines modernen Reportings in den Management- und Entscheidungsprozessen verankert. Das Reporting in der SAP Analytics Cloud (SAC) ist in einer dreistufigen Dashboard-Struktur umgesetzt. Dies ermöglicht es innerhalb weniger Klicks, von einem gesamthaften Blick auf die Gruppe zu einer Detailanalyse zu gelangen. Mit der Einführung der Reporting Dashboards ist es gelungen, Berichtsinhalte stärker zu fokussieren und auf detaillierte Tabellenansichten größtenteils zu verzichten.
Die Vorteile der harmonisierten und weiterentwickelten Unternehmenssteuerung sind vielseitig:
- Eine einheitliche Sicht auf Miele und eine bessere Vergleichbarkeit von Steuerungsgrößen
- Eine höhere Transparenz durch klare Kostenverrechnungen und die Bereitstellung relevanter Informationen in modernen Reporting Dashboards
- Klare Verantwortlichkeiten, die sich in der Gewinn- und Verlustrechnung und der Werksergebnisrechnung widerspiegeln
- Schnelle und effektive Entscheidungsunterstützung durch eine hohe Interkonnektivität und intuitive Ursachenanalyse im Reporting
Abb. 2: Zielbild „Financial Performance Management 2.0“: Mieles Neuausrichtung der finanziellen Steuerung
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