Industrie 4.0: Unternehmen setzen auf Smart Products

Führungskräfte stehen heutzutage vor der Aufgabe Industrie 4.0-Projekte anzustoßen und erfolgreich umzusetzen. Doch vielen ist nicht klar, welche Investitionen sich besonders lohnen.  Eine neue Studie zeigt: Die meisten Firmen arbeiten bereits an Smart Products – und haben drei weitere Trends im Fokus.

Eine weit verbreitete Hypothese besagt, dass sich mit Industrie 4.0 die Rentabilität von Unternehmen verbessern wird. Doch welche technologischen Trends bieten die größten betriebswirtschaftlichen Potentiale und wie ist der Status Quo der Industrie 4.0 derzeit in Deutschland? Um diese Fragen zu beantworten, wurden mehr als 100 Entscheider aus deutschen Industrieunternehmen befragt.

Unternehmen setzen auf Smart Products

Bei den Unternehmen liegt ein klarer Fokus bei der Entwicklung von Industrie 4.0-Technologien derzeit auf „Smart Products“. Ein Produkt wird als „smart“ bezeichnet, wenn dieses über Informationen bezüglich des eigenen Herstellungsprozesses verfügt sowie über die Fähigkeit, Daten während der Fertigungs- und Nutzungsphase zu sammeln und zu kommunizieren. Fast jedes zweite Unternehmen hat zurzeit mindestens ein Produkt in der Erprobungs- oder in der Pilotphase, während jedes dritte Unternehmen bereits marktfähige Produkte im Angebot hat.  

Drei Anwendungsbereiche mit größtem Bedeutungsgewinn

Industrie 4.0-Technologien lassen sich, neben „Smart Products“, gemäß einer vom VDMA entwickelten Systematik, unter anderem in die Bereiche „Smart Factory“, „Smart Operations“ und „Data-driven Services“ einteilen. Insgesamt gesehen schreiben Studienteilnehmern allen aufgeführten Industrie 4.0-Technologien eine wachsende Bedeutung zu. Massiv an Bedeutung gewinnen werden jedoch vor allem die folgenden Anwendungsbereiche:

Diese Technologien bilden eine potenzielle Grundlage für eine deutliche Portofolioerweiterung innerhalb der produzierenden Industrie.

Mittelstand hat die Nase vorn

Ein weiteres Ergebnis der Studie besagt, dass vor allem der Mittelstand gegenüber kleineren und größeren Unternehmen einen höheren Reifegrad an Industrie 4.0-Technologien besitzt. Durchschnittlich erreichen diese einen um bis zu 26% höheren Reifegrad als Unternehmen mit mehr als einer Milliarde Euro Umsatz. Das Schlusslicht bilden sehr kleine Unternehmen, die derzeit noch vor den enorm hohen Investitionen, die Industrie 4.0-Projekte mit sich bringen, abgeschreckt werden. Insgesamt gesehen legen die Ergebnisse der Studie nahe, dass Industrie 4.0 derzeit kein Hype mehr ist, sondern inzwischen zur gelebten Realität in vielen deutschen Industrieunternehmen geworden ist.

Zur Studie

Im Zeitraum von Juni bis Oktober 2016 wurden in einem Gemeinschaftsprojekt der Deutschen Messe AG, der EBS Universität für Wirtschaft und Recht sowie Horváth & Partners 106 Unternehmen aus der Industriegüterbranche befragt. Die befragten Unternehmen haben eine Selbsteinschätzung bezüglich der aktuellen Reifegrade von verschiedenen Technologien in ihrem Unternehmen und deren allgemeiner wirtschaftlicher Bedeutung abgegeben.

Schlagworte zum Thema:  Studie, Industrie 4.0, Digitalisierung