Finance goes Digital @ Henkel

Henkel ist ein Vorreiter in dem Prozess, Aktivitäten in Shared Service Centern zu bündeln. Entsprechende Effizienzgewinne waren die Folge. Nun geht die Reise weiter. Die gesamte Finanzorganisation steht auf dem Prüfstand, um die Digitalisierung des Unternehmens zu unterstützen und die Chancen der Digitalisierung für sich selbst zu nutzen. Dabei wird es nicht bei neuen Prozessen und Instrumenten bleiben. Der Weg ist nur dann erfolgreich, wenn er auch zu einer neuen Rolle des CFO führt. Ein CFO muss – so die Überzeugung von Carsten Knobel, dem CFO von Henkel – seinen eigenen Beitrag zum Geschäftserfolg leisten.

Die VUCA-Welt als Ausgangspunkt

Die wirtschaftliche Welt wird immer turbulenter, wesentlich getrieben durch digitale Technologien. Neue Geschäftsmodelle sind ebenso die Folge wie eine grundlegende Veränderung der Arbeitsbedingungen der Mitarbeiter. Henkel reagiere darauf durch eine entsprechende Strategie, in der die Steigerung der Agilität und die Beschleunigung der Digitalisierung des Unternehmens zentrale Elemente seien. Für die Rolle der Finanzfunktion bedeute das, dass das Business Partnering nicht mehr ausreiche. Die Henkel-Controller müssen Value Manager werden. Der Wechsel vom „Executing Assistant“ zum pro-aktiven Co-Piloten des Unternehmens ist für Carsten Knobel dabei ohne digitale Grundlagen und kulturellen Wandel nicht möglich.

Investitionen in die digitale Fundierung der Veränderung

Das Spektrum notwendiger digitaler Investitionen im Finanzbereich ist breit. Es reicht von einer Standardisierung der Prozesse und Systeme über Automatisierung und neuen Analyseverfahren bis zu neuen Dashboards und Reporting-Tools. Henkel baue auf diesem Weg, wie Carsten Knobel betonte, auch auf die enge Zusammenarbeit mit externen Partnern. Sie sei ein Erfolgsfaktor für die digitale Veränderung.

Veränderung der Kultur

Technik allein reiche aber nicht aus. Ohne eine grundlegende Veränderung der Unternehmenskultur sei der Wandel auf Sand gebaut. Themen wie Agilität, Empowerment und smart Risk-Taking seien für Henkel zentral, um die Digitalisierung zu ihrer vollen Wirkung zu bringen: „Unsere digitale Kultur ermutigt die Mitarbeiter, nach außen zu blicken und mit Kunden neue Lösungen zu entwickeln. Wir ermutigen unsere Mitarbeiter, Risiken einzugehen, schnell zu scheitern und zu lernen. Ihrem eigenen Urteilsvermögen wird vertraut“, führte Knobel aus.

Erfolge auf dem Weg zum Value-Partner

Die Erfolge einer solchen digitalen Strategie seien mittlerweile schon deutlich sichtbar und vielfältig. Die Ratschläge aus dem Finanzbereich seien noch wertvoller geworden, Planung und Forecasting hätten sich verbessert, ebenso wie die Qualität und Effizienz des Rechnungswesens. KI, prädiktive Analytik, maschinelles Lernen und fortschrittliche Algorithmen deckten unerwartete Treiber auf. Robots hätten schließlich den manuellen Arbeitsaufwand für routinemäßige regelbasierte Aufgaben bei Henkel erheblich verringert und die Fehlerquote und Nachbearbeitung drastisch reduziert. Der Finanzbereich von Henkel scheint somit auf dem Weg zu einem Value-Partner des Managements schon weit vorangekommen.

Schlagworte zum Thema:  Digitalisierung, Agilität, Controlling