Digitale Transformation bei der Datev

Auf der 20. Planungsfachkonferenz stellte Claudia Maron, Leiterin Governance, den Ansatz der DATEV eG auf dem Weg der Digitalisierung vor. Neben der Digitalisierung des Serviceportfolios hin zu Cloud-basierten Software- und IT-Leistungen, standen dabei vor allem die Veränderungen im Finanzbereich im Fokus.

Think big - Wie geht Finance Excellence in einem agilen Umfeld?

Die Digitalisierung des Finanzbereichs wird nach Ansicht von Frau Maron eine Rollenveränderung im Finanzbereich mit sich bringen. Das Zusammenwachsen der IT-Systeme in den Unternehmen, sowie die dadurch mögliche stärkere prozessuale Ausrichtung, führt ihrer Ansicht nach zur Aufhebung des klassischen Rollenbildes. Diese orientiert sich bisher an den verschiedenen Abteilungen, wie Einkauf, Finanzbuchhaltung, Kostenrechnung und weiteren. Zukünftig tritt stattdessen ein Funktionsaufbau bestehend aus Finanzfunktionen, Data Analysten und Business Partnern in den Vordergrund.

Go for Analytics – Wieviel Statistik braucht ein Controller?

Zur Veranschaulichung dieses Themas erläuterte Frau Maron die stetig wachsende Bedeutung von Daten und Algorithmen. Dieses „Gold des 21. Jahrhunderts“ führt zu einer immer weiter reichenden Automatisierung von Entscheidungsprozessen. Insbesondere operative und transaktionale Entscheidungen werden in Zukunft stärker automatisiert, aber auch strategische Entscheidungen sind hiervon betroffen. Die neu hinzukommenden Technologien führen dazu, dass bekannte Strukturen und Zusammenhänge aufgebrochen werden und neue Wege der Datenverarbeitung und -analyse entstehen.

Plan well – Ist der Predictive Forecast schon die Lösung?

Als Beispiel für digitale Ansätze im Controlling stellte Frau Maron den datengetriebenen Umsatz-Forecast der DATEV eG vor. Durch die statistische Analyse der vorhandenen Daten konnten die wesentlichen Umsatztreiber identifiziert und analysiert werden (s. Abb oben). Mittels verschiedener statistischer Verfahren wurde so ein maschineller Prognosewert errechnet. Zukünftig ist es Ziel, diesen Forecast nicht als einen fixen Wert darzustellen, sondern vielmehr als einen Zielbereich, der mit unterschiedlichen Wahrscheinlichkeiten eintritt. Im Rahmen dieser Planung/Prognose in Bandbreite ergeben sich verschiedene Möglichkeiten den Forecast zu definieren, z.B. anhand der höchsten Wahrscheinlichkeit.

Let’s change – Was können Controller von Risikomanagern lernen?

Die Kompetenz für die im Controlling häufig neuen statistischen Verfahren, so Claudia Maron, sei in vielen Unternehmen bereits vorhanden. Viele dieser Verfahren sind bereits heute in der Arbeit des Risikomanagements fest verankert. Beide Funktionen haben allerdings unterschiedliche Stärken bzw. sind unterschiedlich stark in die Unternehmenssteuerung eingebunden. Die Nutzung der Stärken des jeweils anderen ist dabei ein möglicher Weg hin zu einem umfassenden und zukunftsorientierten Business Partnering.

Zum Unternehmen

Die 1966 gegründete DATEV eG ist ein europaweiter Software- und IT- Dienstleister für Steuerberater, Wirtschaftsprüfer, Rechtsanwälte sowie deren Mandanten.

Fabian Schlosser
Schlagworte zum Thema:  Forecast, Digitalisierung, Planung, Budgetierung