Crisis Performance Management Dashboard

Die aktuellen geopolitischen Verwerfungen bergen massive Herausforderungen für die Unternehmenssteuerung. Rückzüge aus Märkten und Lieferengpässe sind nur einige der Themen, die Unternehmen und ihre Controller in den letzten Monaten beschäftigt haben. Die Inflation erreicht in Deutschland gerade im Energiebereich ein Rekordhoch. Benjamin Zein und Dr. Maren Hartmann stellen vor, wie intelligentes Krisenmanagement in diesen unsicheren Zeiten im Berichtswesen unterstützt werden kann.

Unsicherheit als Normalzustand

Aktuell stehen Unternehmen bereits zum zweiten Mal in den 2020er Jahren vor massiven Herausforderungen. Wie zu Beginn der Corona Pandemie ist es in der heutigen Situation für Unternehmen entscheidend, kurzfristig informierte Entscheidungen zu treffen. Hierzu gehören die Definition und Umsetzung von Maßnahmen, welche bspw. die Sicherheit der Mitarbeiter gewährleisten, die Umsetzung von Sanktionen sicherstellen, sowie Wettbewerbsfähigkeit trotz steigender Inflationsraten und Lieferkettenstörungen aufrechterhalten.

In einem solch volatilen Umfeld hat die Finanzfunktion die Aufgabe, die Informationsbedürfnisse der Entscheidungsträger stetig auf Aktualität zu überprüfen und wenn nötig die bereitgestellten Informationen in kurzer Zeit auf aktuelle Gegebenheiten anzupassen.

Performance Management auf einen Blick

Ähnlich wie das „Corona Dashboard“ beinhaltet das „Crisis Performance Management Dashboard“ die aktuellen Fokusthemen und unterstützt so eine effektive Steuerung in Krisenzeiten:

  • Eine Übersicht der angestoßenen Maßnahmen inklusive des Ausweises des Umsetzungsgrades ermöglicht eine zielgerichtete Diskussion der wichtigsten Handlungsfelder.
  • Die Liquiditätssteuerung wird über Darstellung des operativen Cashflows abgebildet. Eine zusätzliche Selektionsmöglichkeit für DIO, DSO und DPO ermöglicht eine weitergehende Analyse.
  • Des Weiteren erfordert die aktuelle Krisensituation Transparenz über die Supply Chain Resilienz – dies kann bspw. über eine „Supplier Heatmap“ erfolgen, welche ausfallgefährdete Lieferanten inklusive ausstehender Auftragsvolumina aufzeigt. Ein besonderer Schwerpunkt sollte hier die Energieversorgung bilden. Transparenz über die wesentlichen Risiken bilden die Basis für eine Erstellung von potenziellen Szenarien (bspw. vor dem Hintergrund einer möglichen Rationierung) inkl. der Bewertung von Gegenmaßnahmen.
  • Die Inflationsnachverfolgung stellt insbesondere im aktuellen Marktumfeld ein effektives Steuerungsinstrument dar, um Preisentwicklungen strategischer Warengruppen nachzuhalten und übergreifend Transparenz über wesentliche Preissteigerungen zu schaffen. Ein besonderer Fokus sollte auch hier auf dem Thema Energieversorgung liegen. Damit verbundene Maßnahmen erlauben die aktive Mitigation von Kostenrisiken.
  • Daneben ist die Profitabilitätssteuerung von besonderer Bedeutung, um den Effekt von steigenden Inputpreisen auf das Ergebnis zu bewerten. Steuerungsrelevante Informationen liefern hierzu neben Preisdurchsetzung und Kostenquoten auch Top-Kennzahlen wie Bruttomarge, EBIT, und Umsatzrendite („Return on Sales“).
  • Zusätzlich zu der Steuerung von Input-Faktoren und Ergebniseffekten muss die Bewertung von Topline-Effekten (Einflüsse auf den Umsatz) ein wesentlicher Aspekt des „Crisis Performance Management“ sein. Hier dient neben den Net Sales vor allem der Auftragseingang als Frühwarnindikator.
  • Makro-Indikatoren, bspw. die geschätzten Inflationsraten inklusive einer Filtermöglichkeit auf spezifische Warenkörbe, unterstützen die Frühwarnfunktion.

Die obige Abbildung zeigt ein in SAP Analytics Cloud umgesetztes Dashboard und kann dem CFO in seiner Rolle als „Performance Officer“ als Werkzeug zur Unternehmenssteuerung in der Krise dienen.