Der Unternehmensreport als Reputationsschlüssel

Compliance 2024: Wie der Unternehmensreport als Reputationsschlüssel dient und warum Compliance in einer sich ständig ändernden Geschäftswelt zum entscheidenden Wettbewerbsvorteil wird.

Kurz vor Jahresende kristallisiert sich in den Compliance- und Finanzteams in ganz Europa ein wichtiger Trend heraus. Mit dem bevorstehenden Jahreswechsel, neuen gesetzlichen Vorgaben sowie den steigenden Erwartungen von Kunden, Investoren und Mitarbeitenden wird der Schutz sowie gezielte Aufbau des Unternehmensrufs immer entscheidender. Denn in der aktuellen Marktlage steht der Unternehmensreport mehr denn je für die Reputation und Außenwahrnehmung. Shane King, Chief Marketing Officer des dänischen Software-as-a-Service-Unternehmens Impero, fragt daher nicht umsonst: „Sind Sie eigentlich schon bereit für 2024?“

Der CSRD-Effekt: Wachsende Kontrollen rücken Compliance weiter in den Mittelpunkt

Als die Staats- und Regierungschefs in den Vereinigten Arabischen Emiraten diesen Monat zum jüngsten COP-Gipfel zusammenkamen, wurden erneut kühne Versprechungen und große Ambitionen verkündet. Hinter dieser Rhetorik und den wiederholten Ankündigungen verbirgt sich jedoch eine Realität, die die Geschäftswelt über die aktuellen Schlagzeilen hinaus immens beeinflussen wird. Denn die neue EU-Richtlinie zur Nachhaltigkeitsberichterstattung (CSRD), die im kommenden Jahr in Kraft treten wird, verändert die Regeln des Spiels für Unternehmen und deren Umgang mit zunehmenden Kontrollen sowie dem wachsenden Druck von außen.

Während die Richtlinie einen neuen Maßstab für ESG-Compliance und die Berichterstattung setzt, wird sie zwangsläufig auch den Fokus auf das umfassendere Compliance-Setup eines Unternehmens lenken. Die Tragweite einer pünktlichen, genauen und verlässlichen Berichterstattung ­– insbesondere das Einhalten der geltenden Steuergesetze – wird so nur noch deutlicher.

Compliance neu denken: Von der Bürde zum Benefit 

Im kommenden Jahr gilt es daher mehr denn je, die Diskussion um die Einhaltung von Vorschriften und deren Wirkung auf Unternehmensmarken neu auszurichten. Denn mit sich ständig ändernden Vorschriften und zunehmenden Kontrollen kann Compliance für Unternehmen zum echten Wettbewerbsvorteil werden. Compliance darf also nicht mehr als Belastung, sondern muss 2024 als wertvolles Asset betrachtet werden. Es geht darum, die Herausforderungen, die mit dem Einhalten der Vorschriften einhergehen, anzunehmen und sie als Chance zu nutzen, um Standards für zukünftige Geschäftspraktiken zu setzen. Dabei ist es egal, ob es sich nun um die CSRD-EU-Richtlinie, die Einhaltung von Steuervorschriften oder eine andere Compliance-Thematik handelt. Der Erfolg von Unternehmen wird ab sofort daran gemessen, wie gut sie die von ihnen gemachten Versprechen einhalten – und darüber Bericht erstatten. 

Denn Verbraucher, Investoren und Mitarbeitende setzten auf Unternehmen, die die eigenen Werte widerspiegeln sowie eben jene, die als ethisch und verantwortungsbewusst gelten. Ihre Entscheidung, ob sie bei einem Unternehmen kaufen, in dieses investieren oder dort arbeiten wollen, basiert auf Vertrauen und Transparenz.

Deutschlands Vorreiterrolle bei Compliance-Innovationen

Da sich die CSRD-Richtlinie so sehr auf die Schlüsselrolle konzentriert, die Unternehmen beim Green Deal der EU und den Arbeitsplätzen sowie Industrien der Zukunft spielen werden, ist es unwahrscheinlich, dass die steigenden Erwartungen, neue Standards und zusätzliche Kontrollen nicht auch die Tax Compliance von Unternehmen beeinflussen. Daher ist ein zuverlässiges Tax-Compliance-Management-System (TCMS) mehr als nur ein notwendiges Übel oder ein vermeintlich „langweiliger“ Teil einer guten Geschäftsführung. Vielmehr ist es ein wichtiger Hebel, um die Marke zu stärken, indem es sich den Herausforderungen sowie den Anforderungen der deutschen Steuergesetze stellt.

Deutschland ist hier bereits seit einiger Zeit Vorreiter in Europa. So signalisieren Unternehmen, die die Bedeutung eines digitalen internen Steuerkontrollsystems erkannt haben, ihre Ernsthaftigkeit im Umgang mit steuerlichen Angelegenheiten. Nicht ganz unwichtig, denn können Unternehmen ein wirksames System wie ein TCMS vorweisen, verringert sich potenziell der Umfang eines Audits.

Die eigene Marke 2024 aufwerten: Compliance-Investitionen definieren Branchenstandards neu

Dabei zielt hierzulande – neben der EU-Richtlinie – noch ein weiteres Gesetz auf den Schutz der Menschenrechte und die Förderung von mehr Transparenz ab: das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz, kurz LkSG, welches am 1. Januar 2023 in Deutschland in Kraft getreten ist. Eben diese Gesetze setzen nicht nur einen neuen Maßstab für die Compliance in Deutschland und haben das Land so zu einem Vorreiter in Europa gemacht. Sie bieten Unternehmen auch die Chance, sich von anderen abzuheben, indem sie die neuen Standards übernehmen, diese aber vor allem auch als wesentlichen Part in die Unternehmensphilosophie integrieren. Es gilt daher für Unternehmen ihre Kunden- und Investorenversprechen einzuhalten und sich den neuen Herausforderungen zu stellen, um so schlussendlich auch zu einer begehrten Arbeitgebermarke in einem wettbewerbsintensiven europäischen Talentemarkt zu werden.

Wie wichtig es ist, Audits standzuhalten, wird deutlich, wenn man einmal in Unternehmen hineinhorcht. So betont ein l eitender Mitarbeiter der Steuerabteilung eines großen deutschen Versorgungsunternehmens die Wichtigkeit eines TCMS: " Ein TCMS insgesamt hat Vorteile. Allerdings bedeutet die Implementierung immer auch ein wenig mehr Dokumentationsaufwand. Ein Mehraufwand, den man vor allem auch in der Anfangszeit hat, wenn man ein Tax CMS implementiert. Welches jetzt aber im Fall der Fälle auch vor der Finanzverwaltung Bestand hat.“

Ganz klar also: 2024 investieren Unternehmen durch die Dokumentation der geleisteten Arbeit in die eigene Marke und setzen auf eine Währung, die schlussendlich niemals an Wert verliert. 


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Über Shane King:

Shane stieß 2022 zu Impero und bereichert das Unternehmen seitdem mit über 20 Jahren an Erfahrung in den Bereichen Technologie, Marketing und Unternehmensberatung als Chief Marketing Officer (CMO). Dabei ist er in seiner Tätigkeit sowohl für Europa als auch den APAC-Raum zuständig. Seine umfassende Erfahrung bei namhaften internationalen Unternehmen wie Hitachi Consulting und Lumesse prägen seinen Werdegang. Bevor er zu Impero kam, bekleidete er bedeutende Positionen als Digital Marketing Director bei Visma und später als Director of Content and Creative bei den aufstrebenden dänischen Unternehmen Falcon i.o. und Planday. Shane verfügt über einen MA in Europäischer Wirtschaft und Recht, den er an der Universität Lund erworben hat.

Über Impero 

Impero A/S (https://impero.com/de/) ist ein dänisches Software-as-a-Service-Unternehmen, das eine Compliance-Management-Plattform anbietet. Die Impero-Plattform ermöglicht es Unternehmen, die Einhaltung von Vorschriften durch Automatisierung des Risiko- und Kontrollmanagements, der Dokumentation und des Berichtswesens einfach zu verwalten. Impero unterstützt Unternehmen dabei, ihre Compliance auf skalierbare, digitale, intuitive und vor allem einfache Weise zu verbessern.