ESENER-3-Befragung: Sitzen - Ein Risikofaktor bei der Arbeit

2019 fand die 3. Befragung für die Europäische Unternehmenserhebung über neue und aufkommende Risiken (ESENER) statt. Erste Ergebnisse wurden jetzt veröffentlicht. Dabei zeigt sich, dass sich die meisten Risikofaktoren seit der letzten Umfrage 2014 verstärkt haben. Zudem ist der Risikofaktor Sitzen neu hinzugekommen. Und das längere Sitzen als Risiko landete sofort weit oben.

Büro- und Bildschirmtätigkeiten erhöhen das Risiko zu lange zu sitzen

59 % der befragten Unternehmen der EU-Mitgliedstaaten nannten längere Sitzzeiten als Risiko. Das bedeutet einen dritten Platz unter den Risikofaktoren am Arbeitsplatz für die Gesundheit. Besonders betroffen vom langen Sitzen sind die Finanz- und Versicherungsbranche. 92 % dieser Unternehmen stuften Sitzen als ein Risiko für die Gesundheit ein. Ebenfalls einen sehr hohen Risikowert wurde dem Sitzen mit 92 % von der Informations- und Kommunikationsbranche sowie mit 89 % von der öffentlichen Verwaltung zugeschrieben.

Sitzen wurde zum ersten Mal als Risikofaktor benannt

Der Risikofaktor Sitzen wurde in der ESENER-3 Umfrage zum ersten Mal explizit abgefragt. In ESENER-2 war er noch eingebettet in den Punkt "Ermüdungserscheinungen oder schmerzhaften Positionen, einschließlich langes Sitzen“.

4 Risikofaktoren sind in über 50 % der befragten Einrichtungen vorhanden

  • 65 % der Befragten nannten sich wiederholende Arm- und Handbewegungen als Gesundheitsrisiko bei der Arbeit. Es ist damit das am häufigsten genannte Risiko.
  • 61 % stufen den Umgang mit schwierigen Kunden, Schülern oder Patienten als Gesundheitsrisiko ein.
  • Bei 59 % der befragten Unternehmen und Organisationen spielt längeres Sitzen eine Rolle.
  • In 54 % der Einrichtungen gibt es das Risiko Heben und Bewegen schwerer Personen oder Lasten.

Die Digitalisierung verursacht lange Sitzzeiten

Bei ESENER-3 ging es auch um das Thema Digitalisierung. In diesem Zusammenhang wurde nach möglichen Auswirkungen auf die Gesundheit der Beschäftigten und Gegenmaßnahmen gefragt. Die Studienteilnehmer halten an erster Stelle eine kontinuierliche Weiterbildung (79 %) für notwendig, um Gesundheitsrisiken zu verringern.

Als weitere Maßnahmen wurden mehr Flexibilität für die Arbeitnehmer in Bezug auf Arbeitsplatz und Arbeitszeit (66 %), aber auch bei den Bereichen längeres Sitzen (65 %) und sich wiederholende Bewegungen (60 %) genannt.

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