BG Verkehr 2024

Weniger Unfälle, mehr Berufskrankheiten


Weniger Unfälle, mehr Berufskrankheiten

Die Berufsgenossenschaft Verkehr (BG Verkehr) registrierte 2024 rund 10 % weniger meldepflichtige Arbeitsunfälle im Vergleich zum Vorjahr. Ebenso gibt es eine deutliche Abnahme bei den tödlichen Fällen. Dafür nahm die Anzahl der Berufskrankheiten und der anerkannten Fälle für diesbezügliche Renten stark zu. 

Jedes Jahr legt die BG Verkehr ihre Bilanz für das jeweils zurückliegende Jahr in Hinsicht auf Kosten, Renten sowie Unfall- und Berufskrankheitsfälle vor. Für 2024 konnte sie deutlich weniger Arbeits- und Wegeunfälle registrieren, dafür stieg die Anzahl der anerkannten Berufskrankheiten und damit auch die diesbezüglichen Renten genauso stark an.

Meldepflichtige Unfälle

Meldepflichtig ist ein Unfall immer dann, wenn die betroffene Person mindestens drei Tage arbeitsunfähig bleibt. Die BG Verkehr vermeldet für 2024 eine Abnahme die Zahl der meldepflichtigen Fälle um 10,4 % auf 66.445. Darin enthalten sind 59.856 Arbeitsunfälle, die damit erstmals seit 15 Jahren unter die Marke von 60.000 fielen. Die Zahl der Wegeunfälle verringerte sich sogar um 13,1 % auf 6.589.

Weniger tödliche Unfälle und Unfallrenten

Auch die Zahl der schwersten Unfälle ging deutlich zurück. Starben 2023 noch 88 Menschen nach einem Arbeits- oder Wegeunfall, waren es 2024 lediglich 73 Personen. Auch die Zahl der neuen Unfallrenten sank deutlich – von 1.047 auf 821. Solche Renten erhalten Versicherte, wenn sie nach einem Unfall nicht oder nur eingeschränkt an den Arbeitsplatz zurückkehren können.

Berufskrankheiten nehmen zu

Eine Rente wegen einer anerkannten Berufskrankheit wird nur gezahlt, wenn die Minderung der Erwerbsfähigkeit (MdE) dauerhaft mindestens 20 % beträgt und länger als 26 Wochen besteht. Die Unfallversicherungen gehen nämlich nach dem Grundsatz „Reha vor Rente“ vor und setzen zuerst einmal Rehabilitationsmaßnahmen für den Betroffenen um. Im Gegensatz zu den sinkenden Unfallzahlen verzeichnete die BG Verkehr für 2024 eine recht deutliche Zunahme bei den Berufskrankheiten. Die Zahl der Anzeigen auf Verdacht stieg um 12,6 % auf 2.823. Am häufigsten betraf dies Hautkrebs und dessen Vorstufen, die durch natürliche UV-Strahlung verursacht werden. 272 Fälle wurden 2024 anerkannt, 2023 waren es noch 232. Auf den weiteren Plätzen folgten mit 96 Fällen (2023: 94) die Lärmschwerhörigkeit und mit 53 Fällen (2023: 56) asbestbedingte Erkrankungen. 521 Berufskrankheiten wurden anerkannt, 2023 waren es nur 494.


Schlagworte zum Thema:  Arbeitsunfall , Arbeitsschutz , Berufskrankheit
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