Nadelstichverletzungen vermeiden
66 Prozent der medizinischen Fachangestellten haben sich in ihrem Berufsleben schon einmal eine Nadelstichverletzung zugezogen, so ein Umfrageergebnis von Safty First. Gemeldet werden jedoch deutlich weniger. Oft wird die Verletzung nicht erkannt oder ihr Gesundheitsrisiko wird unterschätzt.
Infektionsschutz nach einer Nadelstichverletzung
Die kleinste Menge Blut oder Körperflüssigkeit ist ausreichend, um bei einem Schnitt, Stich oder Kratzer genügend Erreger für eine Infektion zu übertragen. Fatal daran ist, dass es längere Zeit dauert, bis die Infektion erkannt werden kann. Deshalb sind im Notfall Sofortmaßnahmen notwendig, vor allem wenn ein Risiko für eine schwerwiegende Infektion gegeben ist. Zu den Maßnahmen bei einer Nadelstichverletzung zählen:
- Wunde sofort desinfizieren.
- Umgehend einen Durchgangsarzt konsultieren.
- Immunstatus des Betroffenen klären.
- Beim Risiko einer Hepatitis B-Infektion zur Postexpositionsprophylaxe impfen.
- Beim Risiko einer HIV-Infektion innerhalb von 2 Stunden eine prophylaktische Therapie in einem HIV-Zentrum beginnen.
Prävention von Nadelstichverletzungen - damit erst gar nichts passiert
Nadelstichverletzungen passieren vor allem wegen Zeitdruck, wenn es am Arbeitsplatz zu eng ist oder wenn die Arbeitsumgebung unübersichtlich oder schlecht beleuchtet ist. Um die Sicherheit zu erhöhen, sollten mindestens folgende Maßnahmen umgesetzt werden:
- Gefährdungsbeurteilung durchführen,
- nur sichere und einfach zu benutzende Instrumente einsetzen,
- für eine sichere Entsorgung der Instrumente in geeigneten Behältern sorgen,
- Arbeiten so organisieren, dass Risikotätigkeiten in Ruhe ausgeführt werden können,
- Mitarbeiter regelmäßig schulen und auf mögliche Gefahren und deren Vermeidung hinweisen.
Weitere Informationen und nützliche Tipps für den Praxisalltag bietet die Initiative Safty First! in der kostenlosen Broschüre " Ein kleiner Ratgeber zu Nadelstichverletzungen".
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