Wer erfolgreich ist, reagiert schnell. Wer schnell reagiert, der hat eine regelmäßige Risikoeinschätzung installiert. Mindestens vierteljährlich werden Informationen systematisch zusammengefasst und ausgewertet. So ein Risikofrühwarnsystem hatte auch der Dachdeckermeister in einer mittelständischen Stadt im Grenzgebiet zu den Niederlanden eingerichtet. Quartalsweise wurden Informationen aus der Handwerkskammer mit denen seiner Lieferanten und Kunden verknüpft. So wusste der Handwerker, dass in der Nachbarstadt jenseits der Grenze auch starke Anbieter der gleichen Leistungen vertreten waren. Diese waren bereits, genau wie das deutsche Handwerksunternehmen, sporadisch über die Grenze gegangen. Doch bisher waren die Hürden trotz EU und gemeinsamer Währung noch recht hoch.

Als dann der niederländische Mitbewerber einen deutschen Meister gesucht hat, war klar, dass dieser sich auch im deutschen Markt einbringen wollte. Daher reagierte der deutsche Meisterbetrieb sofort. Er stellte niederländische Mitarbeiter ein, erweiterte seine internen Kapazitäten und ließ auch alle Unterlagen, die er den Bauherren im Angebot integrierte, auf Holländisch verfassen. Nachdem mit SEPA auch die Hürde der Auslandszahlungen genommen war, stieg die Zahl der Aufträge aus den Niederlanden erheblich an.

Jetzt ist der deutsche Dachdeckermeister fast doppelt so groß wie noch vor fünf Jahren und kann auf dem niederländischen Markt aggressiv um Kunden werben. Gleichzeitig kann er beruhigt mit ansehen, wie seine deutschen Konkurrenten, die weniger gut vorbereitet waren, sich mit der neuen Konkurrenz aus den Niederlanden auseinandersetzen müssen. Der Unternehmer hat das Risiko der Marktöffnung durch das rechtzeitige Erkennen in eine riesige Chance umgewandelt und diese genutzt.

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