1 So planen Sie die Liquidität Ihres Unternehmens

Liquidität ist die Fähigkeit eines Unternehmens, den zu einem bestimmten Zeitpunkt fälligen Zahlungsverpflichtungen jederzeit nachkommen zu können. Für den Fall, dass Unternehmen dazu nicht in der Lage sind, droht ein Insolvenzverfahren. Damit Sie die Situation Ihres Unternehmens stets im Blick haben, empfiehlt es sich, verschiedene Instrumente zur Liquiditätsüberwachung und -steuerung einzusetzen. Hierzu gehört u. a. der klassische Liquiditätsplan.

1.1 Finanzplanung

Liquiditätsplanung bedeutet auch Finanzplanung. Die Begriffe werden in der Regel gleichgesetzt. Ihre Aufgaben bestehen darin

  • eine eventuell bevorstehende Illiquidität oder Unterliquidität rechtzeitig zu erkennen.
  • sich abzeichnende Liquiditätsüberschüsse rechtzeitig zu erkennen, damit die Gelder sinnvoll angelegt werden können.
  • Zahlungsströme nach den Kriterien von Rentabilität und Liquidität zu steuern.
  • ein lückenloses und überschneidungsfreies Ausweisen von Einnahmen und Ausgaben bei möglichst exakter zeitlicher Zuordnung zu gewährleisten

Bei der Erfüllung dieser Aufgaben unterstützt Sie die Musterlösung Liquiditätsplanung. Das Tool basiert auf monatlichen Zeiteinheiten. Einzahlungen und Ausgaben werden erfasst und automatisch mit Hilfe von Formeln saldiert. Durch das Nutzen der einzelnen Tabellenmodelle verschafft die Musterlösung einen Überblick über die zukünftige Zahlungskraft als kumulierten Saldo von Einzahlungen und Ausgaben unter Berücksichtigung der Anfangsbestände (s. Abb. 1).

Abb. 1: So sieht das Grundgerüst der Liquiditätsplanung der Musterlösung aus.

1.2 Grundsätze einer erfolgreichen Planung

Beachten Sie im Rahmen der Liquiditätsplanung folgende Aspekte:

  • Planen Sie vorsichtig und realistisch. Das gilt sowohl für die Ein- als auch Auszahlungsseite.
  • Aufgrund saisonaler Einflüsse sind Umsätze oft schwankend.
  • Berücksichtigen Sie, dass der Umsatz erst verspätet zu einem Geldeingang führt. Planen Sie die Geldeingänge entsprechend zeitlich versetzt.
  • Erwarten Sie höhere Überweisungen von größeren Kunden, berücksichtigen Sie deren individuelle Zahlungsmoral.
  • Abschreibungen sind nicht auszahlungswirksam und somit nicht in die Planung einzubeziehen.
  • Planen Sie lückenlos alle Ein- und Auszahlungen.
  • Orientieren Sie sich auf der Ausgabenseite an den Kostenplänen.
  • Auf der Kostenseite gibt es besonders starke Schwankungen im Bereich der Personalkosten aufgrund von Auszahlungen für Urlaubs- und Weihnachtsgeld.
  • Stimmen Sie mit den einzelnen betrieblichen Bereichen ab, wann z. B. Waren bestellt oder größere Werbeaktionen durchgeführt werden. Wichtig für die Liquiditätsplanung ist abzuklären, wann die Rechnungen in welcher Höhe fällig werden.

2 Aufbau der Musterlösung

Die Musterlösung Liquiditätsplanung verschafft Ihnen einen Überblick über die zukünftigen finanziellen Mittel. Daraus können Sie ableiten, ob Ihr Unternehmen in der Lage sein wird, seinen finanziellen Verpflichtungen jederzeit nachzukommen.

2.1 Die Tabellen

Ausgangspunkt der Betrachtungen ist der Anfangsbestand der liquiden Mittel, also das, was sich auf Ihren Bankkonten und in der Kasse befindet. Der Liquiditätsplan setzt sich weiter aus verschiedenen Einzelplänen zusammen, in denen Einzahlungen und Ausgaben erfasst werden (s. Abb. 2).

Abb. 2: Die Startseite der Musterlösung vereinfacht die Navigation mit Hilfe von Hyperlinks.

Das Tool arbeitet mit folgenden Rubriken und Tabellen:

Allgemeine Tabellen

  • Definitionen
  • Kredite
  • Neutraler Bereich

Einzahlungen

  • Lieferung und Leistung
  • Vermietung und Verpachtung
  • Veräußerung von Sachvermögen
  • Sonstiges

Auszahlungen

  • Material
  • Personal
  • Investitionen
  • Sonstiges

Übersicht

  • Liquiditätsplan als Tabelle und als Grafik (nicht über Hyperlink anzusteuern, s. Abb. 3), um eine eventuell bevorstehende Illiquidität oder Unterliquidität rechtzeitig zu erkennen
  • Finanzielle Mobilität
 
Hinweis

Finanzielle Mobilität

Die Tabelle Finanzielle Mobilität ist eine sinnvolle Ergänzung des Liquiditätsplans. Dabei steht nicht die Ermittlung des Liquiditätsbedarfs im Vordergrund. Vielmehr geht es um das Aufdecken möglicher Liquiditätsreserven. Die Frage nach der finanziellen Mobilität soll eine Antwort darauf liefern, aus welchen Quellen zusätzliche finanzielle Mittel beschafft werden können.

Abb. 3: Die Grafik zeigt, wann die Einzahlungen unter den Auszahlungen liegen werden.

3 So arbeiten Sie mit der Musterlösung

Herzstück der Musterlösung ist die Tabelle Liquiditätsplan, in der alle Informationen zusammenlaufen. Das notwendige Datenmaterial wird in die übrigen Tabellen eingetragen.

3.1 Die Tabelle Definitionen

Ausgangspunkt der Arbeit mit dem Tool ist die Tabelle Definitionen. Dort geben Sie an, wie Ihr Unternehmen strukturiert ist, welche Leistungen es bietet und bei welchen Banken Konten geführt werden. In der Tabelle Definitionen werden folgende Angaben verlangt (s. Abb. 4):

Abb. 4: Hier legen Sie die Stammdaten fest, die mit Hilfe von Formeln an die weiteren Tabellen übertragen werden.

  • Im Bereich Produkte / Leistungen definieren Sie Produktgruppen bzw. Leistungen, die zu Umsätzen führen. Dort können Sie alternativ betriebliche Bereich oder Artikel erfassen.
  • Im Bereich Auszahlungen haben Sie die Möglichkeit, bis zu fünf Ausgabenrubriken frei zu definieren. Fe...

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