In den einzelnen Staaten haben sich über die Jahrhunderte unterschiedliche Bankensysteme etabliert. Selbst die Niederlassungen multinationaler Großbanken müssen sich dem lokalen Markt anpassen und sich in die vorherrschenden Strukturen integrieren. Das führt dazu, dass vor allem die Identifikation einer bestimmten Bank erschwert wird.
So wird in Deutschland eine eigene Kennziffer mit 8 Stellen verwendet, um eine Bank eindeutig zu kennzeichnen. Anhand dieser Bankleitzahl werden die Geldtransfers gesteuert.
440 100 46 | Postbank, Dortmund |
400 000 00 | Bundesbank, Münster |
500 700 10 | Deutsche Bank, Frankfurt |
Ohne diese Bankleitzahl ist in Deutschland schon seit vielen Jahren die Zuordnung eines Kontos zu einer Bank nicht möglich. Portugal hat einen ähnlichen, ebenfalls achtstelligen Code. In anderen Ländern wie z. B. Luxemburg, den Niederlanden oder Finnland ist die Bankidentifikation in die Kontonummer integriert oder mit einer anderen Länge vorgegeben.
Euroland | Bankidentifikation |
---|---|
Belgien | in Kontonummer integriert |
Dänemark | in Kontonummer integriert |
Deutschland | Bankleitzahl: 8-stellig |
Finnland | in Kontonummer integriert |
Frankreich | Codes Banque: 10-stellig |
Großbritannien | Sort-Code: 6-stellig |
Irland | Sort-Code: 6-stellig |
Island | Banka Numma: 4-stellig |
Italien | Codice ABI/CAB: 9-stellig |
Luxemburg | in Kontonummer integriert |
Niederlande | in Kontonummer integriert |
Norwegen | in Kontonummer integriert |
Österreich | Bankleitzahl: 5-stellig |
Portugal | NIB-Code: 8-stellig |
Schweden | in Kontonummer integriert |
Schweiz | SIC-Code: 6-stellig |
Spanien | Codigo de banco: 8-stellig |
Tab. 1: Bankidentifikation im Euroraum
Diese organisatorische Vielfalt allein im Euroraum macht deutlich, dass es für einen sicheren Ablauf von grenzüberschreitenden Zahlungen einer ordnenden Hand bedarf. Diese existiert in Form der Society for Worldwide Interbank Financial Telecommunication, abgekürzt S.W.I.F.T. oder SWIFT. Das ist eine private genossenschaftliche Gesellschaft der Banken. Sie tritt weltweit als Dienstleister für Geldtransfers auf, die Ländergrenzen überschreiten.
Da die SWIFT-Nummer Geld kostet, haben sich viele kleine Banken gar keine weltweite Identifikationsnummer besorgt. Wer ins Ausland Geld überweisen will muss also neben allen anderen Kontoinformationen die SWIFT-Nummer der Empfängerbank kennen. Durch die Einschaltung des Dienstleisters SWIFT entstehen zusätzliche Kosten, die eine grenzüberschreitende Überweisung zwischen unterschiedlichen Bankensystemen teuer und langwierig macht.
Beispiel: Auszug aus der Kostenübersicht einer Bank
Überweisungen (Zahlungseingang und Zahlungsausgänge) innerhalb Deutschlands und in andere Staaten des Europäischen Wirtschaftsraumes (EWR) in Währungen eines Staates außerhalb des EWR (Drittstaatenwährungen) sowie Überweisungen in Staaten außerhalb des EWR (Drittstaaten) | |||
Höhe der von der XXX-Bank berechneten Entgelte: | |||
|
13,50 EUR | ||
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175,00 EUR |
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5,50 EUR | ||
|
7,50 EUR | ||
Damit kann eine Überweisung ins Ausland oder der Geldempfang aus dem Ausland sehr teuer werden.
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