Die Lieferfähigkeit als oberstes Ziel der meisten Fertigungsunternehmen baut in Zeiten starker Nachfrage einen enormen Zeitdruck auf. Der wiederum sorgt dafür, dass Kostenoptima in der Produktion nicht eingehalten werden. Mit Überstunden und auf Hochtouren laufenden Maschinen wird produziert, um die Lieferverpflichtungen erfüllen zu können. Durch zurückgehende Absätze lässt der Zeitdruck nach, gleichzeitig verschiebt sich aufgrund steigender Energiekosten und knapper Rohstoffe oder Bauteile das bisher berechnete Optimum. Dies muss für eine Sensibilisierung aller Beteiligten für ein kostenoptimales Verhalten ausgenutzt werden. Die Produktionsplaner können jetzt optimale Kostenverhältnisse erreichen, wenn der Termindruck nicht mehr ganz so stark ist und die Kostenoptimierung nicht mehr überdeckt. Der Controller findet mit den Planern den richtigen Augenblick während einer Krise, um die Zielsetzung in der Planung zu verändern.

  • Maschinen werden nicht mehr mit der größtmöglichen, sondern mit der optimalen Geschwindigkeit genutzt, in der Energie- und Hilfsstoffverbrauch minimiert werden. In der Praxis werden so erhebliche Kosten eingespart, in der Energiekrise besonders wichtig.
  • Durch die größere Sorgfalt und die optimale Maschineneinstellung lässt sich der Materialverbrauch senken. Der größte Erfolg in dieser Kostenart ist dann zu erzielen, wenn sich die Mitarbeiter in der Produktion gemeinsam mit dem Controller aktiv mit der Materialeinsparung beschäftigen, diese ausdrücklich beeinflussen und nicht nur die automatisch eintretenden Effekte mitnehmen. Damit kann auch den steigenden Materialkosten aufgrund von Störungen in den Lieferketten entgegengewirkt werden.
  • Die größte Kosteneinsparung in der Produktion bringt die Senkung des Ausschusses mit sich. Unbrauchbare fertige Produkte haben Materialkosten verursacht, Fertigungskosten verbraucht und Kapazitäten belegt. Die schonendere und zeitlich weniger unter Druck stehende Fertigung verringert den Ausschuss und senkt die Kosten, vor allem für Energie und Materialeinsatz.

Durch die beschriebenen Maßnahmen sinken die variablen Stückkosten der Produkte. Leider können die Fixkosten der Produktion nicht so schnell angepasst werden. Da diese jetzt auf weniger Einheiten verteilt werden, steigen die Stückkosten wieder.

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