Mangelnde Zahlungsbereitschaft für produktbegleitende Dienstleistungen

Anforderungen und Regeln zur Preisgestaltung und -verrechnung ergeben sich durch die auftretenden Kommerzialisierungsversuche produktbegleitender Dienstleistungen. Trotz der Aufwertung der Produkte durch produktbegleitende Dienstleistungen ist der Kunde zum Teil nur bedingt gewillt, für die angebotene Zusatzleistung finanziell aufzukommen. Besonders die Verrechnung im Pre-Sales-Bereich gestaltet sich schwierig.

Professionalisierung des Dienstleistungsangebots ist notwendig

Ursachen der Kommerzialisierungsproblematik liegen zum Großteil in den konstitutiven Merkmalen von Dienstleistungen und dem oft mangelnden Serviceverständnis. Produktbegleitende Dienstleistungen werden demnach oft als "Anhängsel" empfunden, wodurch eine klare Orientierung hin zur Professionalisierung des Dienstleistungsangebots und Dienstleistungserstellungsprozesses in produzierenden Unternehmen notwendig ist.[1]

Nachfolgend wird anhand der Abb. 6 ein methodischer und konzeptioneller Ansatz für einen Preisfindungs- und Preisdurchsetzungsprozess für produktbegleitende Dienstleistungen skizziert.

Abb. 6: Preisgestaltung und Verrechnung produktbegleitender Dienstleistungen[2]

Ausgehend von der strategischen Ausrichtung und der Klärung kommerzieller Ziele werden unternehmensinterne und unternehmensexterne Orientierungsgrößen festgelegt. Darauf aufbauend ist zu entscheiden, welche Methode der Preisbildung gewählt wird und welche Maßnahmen zur Preisdurchsetzung ergriffen werden.

Target Costing zur Preisfindung einsetzen

Eine weitere Methode zur Preisfindung und -gestaltung für produktbegleitende Dienstleistungen ist das Target Costing. Das Instrumentarium an Kostenplanungs-, Kostenkontroll- und Kostenmanagementtools stellt ein hilfreiches Werkzeug zur marktbezogenen Preisfindung für produktbegleitende Dienstleistungen dar. Es kann als Ergänzung und Erweiterung zum vorgehenden Modell zur Preisgestaltung und Verrechnung gesehen werden. Aufgrund des begrenzten Umfangs dieses Beitrags wird auf die Thematik des Target Costing nicht im Detail eingegangen. Stattdessen wird auf weiterführende Literatur verwiesen.[3]

[1] Vgl. Jung Erceg (2003), S. 58 ff.
[2] In Anlehnung an Jung Erceg (2003), S. 61.
[3] Siehe zu Target Costing vergleichend Gleich (1996); Reckenfelderbäumer (2004); Gleich/Geßner (2008), S. 170 f.

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