Der Umweltberater Heinz-Werner Engel entwickelte Ende der 1990er-Jahre mit dem Ecomapping/EMASeasy™-Konzept einen effektiven und kostengünstigen Ansatz, um in KMU ein vollwertiges Umweltmanagementsystem nach EMAS einzuführen.

Die unter dem Namen EMASeasy™ bekannt gewordene Methodik basiert auf dem von der EU-Kommission und DG Environment (DG: Direction Generale) als Beste-Praxis-Beispiel anerkannten Ecomapping-Tool. EMASeasy™ besticht durch seine logische, das heißt Schritt für Schritt nachzuvollziehende Arbeitsmethodik, schlanke Dokumentationsstruktur und die aktive Einbindung der Mitarbeitenden, womit eine hohe Akzeptanz und Motivation bei den Anwendern erreicht wird.

EMASeasy™ wurde ab 2005 federführend von mir mit einigen KMU-erfahrenen und methodenkompetenten Beraterkollegen im deutschsprachigen Raum eingeführt und in zahlreichen Einzel- und Gruppenberatungsprojekten in verschiedensten Unternehmen sowie vielen unterschiedlichen Branchen mit großem Erfolg angewendet.

Inzwischen gibt es allein in Deutschland mindestens 200 Unternehmen bzw. Organisationen, die mit diesem motivations- und mitarbeiterorientierten Ansatz ein zertifiziertes Umweltmanagementsystem eingeführt haben (ca. 90 % davon sind EMAS-zertifiziert). Über erfolgreiche Projekte wird regelmäßig im EMAS-Newsletter der UGA-Geschäftsstelle berichtet.[1]

Der Bundesverband für Umweltberatung e. V. (bfub)[2] und Förderkreis Umweltschutz Unterfranken e. V. (FUU)[3] bieten in Kooperation mehrmals jährlich dreitägige praxisorientierte EMASeasy™-Trainings- und Methodenseminare für Umweltmanagementbeauftragte, Umweltberaterinnen, Umweltgutachter und sonstige Multiplikatoren an.

Die aktuell weiterentwickelte EMASeasy™-Toolbox deckt alle neuen Anforderungen der Umweltmanagementsystemnorm ISO 14001:2015 bzw. der EMAS-Verordnung (EG) Nr. 1221/2009 in Verbindung mit Verordnung (EU) 2017/1505 ab und ist nicht zuletzt durch die Anpassung an die High-Level-Struktur voll kompatibel zu allen prozessorientierten Managementsystemen.

Abb. 3: Überblick EMASeasy-Toolbox (Managementsystemelemente bzw. Prozesse, für die es EMASeasyTM-Arbeitsvorlagen gibt, sind in der Grafik hellgrün hinterlegt) (Quelle: Green Company Transformation, 1. Aufl. 2022)

Bestens bewähren sich die weitgehend standardisierten Vorlagen vor allem in Gruppenberatungs- bzw. Konvoiprojekten, in denen mehrere Unternehmen oder Organisationen sich eine methodisch qualifizierte EMASeasy-Beraterin "teilen" und im abschließenden Zertifizierungsprozess ggf. sogar einen gemeinsamen Umweltgutachter oder Auditor beauftragen können. Mit den zum Beispiel in Bayern über das BUMAP-Programm[4] geförderten Gruppenberatungen lassen sich die externen Beratungskosten pro Betrieb sehr niedrig halten. Zusätzlich profitieren die Teilnehmenden im Konvoiverfahren vom Praxis- und Erfahrungsaustausch untereinander und dem gegenseitigen Motivationsschub bei den gemeinsamen Workshops.

Elemente aus der EMASeasy™-Toolbox werden zum Teil im folgenden Abschnitt 4 "Der Weg zur Zertifizierung" als Beste-Praxis-Beispiele verwendet.

[1] S. dazu www.emas.de, letzter Abruf 30.8.2022.
[2] S. dazu www.umweltberatung-info.de, letzter Abruf 30.8.2022.
[3] S. dazu www.fuu-ev.de, letzter Abruf 30.8.2022.

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