Überblick

Wer mit einer PV-Anlage Solarstrom erzeugt, kann ihn bei einer netzgekoppelten Anlage[1] vollständig ins öffentliche Stromnetz einspeisen oder ihn teilweise für den Eigenverbrauch nutzen und nur die Überschüsse ins Netz abgeben. Dieser eigenerzeugte Strom ist deutlich kostengünstiger als der vom Versorger gelieferte, weil weder Stromsteuer noch Netzentgelt anfallen.

Doch nur rund 30 % des selbsterzeugten Stroms werden in der Regel selbst genutzt. Da die Energieerzeugung von der Sonneneinstrahlung abhängt, erzeugt die PV-Anlage tagsüber und im Frühjahr und Sommer mehr Strom, als benötigt wird. Um den Anteil des selbst genutzten Stroms zu erhöhen, muss er zwischengespeichert werden. Mit einem Stromspeicher erhöht sich der Eigenverbrauch auf 60 bis 70 %. Erzeugt die PV-Anlage mehr Strom als aktuell verbraucht werden kann, lädt der Speicher anstatt den Strom ins öffentliche Netz einzuspeisen. Wenn mehr Strom verbraucht wird, als die PV-Anlage liefern kann – wie abends und in der Nacht – kann durch das Entladen des Speichers zeitversetzt der tagsüber erzeugte Strom genutzt werden.

Darum wird bei der Anschaffung einer PV-Anlage oftmals überlegt, auch einen Batteriespeicher zu kaufen. Im Jahr 2023 wurden in Deutschland Schätzungen zufolge rund 1,2 Millionen PV-Anlagen mit Solarstromspeicher betrieben. Das ist eine Verdopplung im Vergleich zum Vorjahr. Dies geht aus einer vorläufigen Jahresbilanz des Bundesverbandes Solarwirtschaft auf Basis von Daten der Bundesnetzagentur hervor.[2] Die Anzahl der installierten Anlagen nahm in den letzten 10 Jahren jährlich deutlich zu – im Jahr 2013 wurden hierzulande noch 5.000 Solarstromspeicher gezählt.

Die meisten dieser Speicher sind kleine Batterien in Privathäusern. Die durchschnittliche nutzbare Speicherkapazität eines Heimspeichers liegt nach Angaben des Bundesverbands Solarwirtschaft bei 8,6 kW. Die nutzbare Speicherkapazität dieser Solarstromspeicher insgesamt beträgt inzwischen rund 12 Gigawattstunden und reicht rechnerisch aus, um den durchschnittlichen privaten Tagesstromverbrauch von etwa 1,5 Millionen 2-Personen-Haushalten in Deutschland zu speichern. Die Anbindung an das PV-System erfolgt dabei vorrangig über einen Hybridwechselrichter: Mit einem Marktanteil von 82 % dominieren Hybridwechselrichter den Heimspeichermarkt deutlich. AC-gekoppelte PV-Speichersysteme, die neben einem PV-Wechselrichter einen zusätzlichen Batteriewechselrichter benötigen, verlieren zunehmend an Marktrelevanz.

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