Die Implementierung von CSR kann nur gelingen, wenn sie auf sämtlichen operativen Ebenen erfolgt, als Teil der Gesamtstrategie begriffen und in allen betrieblichen Entscheidungen berücksichtigt wird. Kurz: CSR muss fester Bestandteil des gesamten Unternehmens werden.

2.4.1 Umsetzungsplan

Um die im Vorfeld definierte Strategie zu realisieren, lohnt es sich, einen Umsetzungsplan aufzustellen. Darin sollten alle kurz-, mittel- und langfristigen CSR-Ziele inkl. ihrer Umsetzungsschritte in zeitlicher Reihenfolge idealerweise grafisch dargestellt werden. Darüber hinaus sollten die einzelnen Aufgaben auch mit personellen Verantwortlichkeiten sowie verfügbaren finanziellen Mitteln bzw. Ressourcen versehen werden. Im Umsetzungsplan sollten zusätzlich wesentliche Meilensteine und kritische Passagen erkennbar sein, um im Rahmen des CSR-Controllings rasch und zielführend eingreifen zu können.[1]

[1] vgl. Kleinfeld (2010) S. 327f.

2.4.2 Leitbild

Um CSR abteilungsübergreifend im Betrieb installieren zu können, sollte sich die CSR-Strategie in seinem Leitbild widerspiegeln. Dort sollte nicht nur beschrieben sein, wo sich ein Unternehmen in Zukunft sieht (Vision), sondern auch, mit welchen Arbeitspraktiken es diese Ziele erreichen will (Mission). Insbesondere der Umgang mit Mitarbeitern, anderen Stakeholdern und der Umwelt muss hier klar formuliert sein. Sollten Unternehmen bereits ein Leitbild erarbeitet haben, muss dieses um die Informationen aus der CSR-Strategie erweitert werden.

2.4.3 Kompetenzentwicklung

CSR bedeutet, dass ein Unternehmen ganzheitlich Verantwortung übernimmt. Doch auch die engagierteste Führungsebene kann nur so viel Verantwortung übernehmen, wie ihre Mitarbeiter mitzutragen bereit sind. Umso wichtiger ist es, sie so früh wie möglich für das Thema CSR zu sensibilisieren und ihnen zu helfen, entsprechende Kompetenzen aufzubauen. Deshalb sollte den Mitarbeitern das Konzept von CSR, das bereits definierte CSR-Verständnis des Unternehmens und dessen Motive und Zielsetzungen erklärt werden. Je früher Mitarbeiter in den CSR-Prozess involviert werden, desto leichter fällt es, ein Gespür dafür zu vermitteln, inwiefern das Handeln jedes Einzelnen das ganzheitliche CSR-Engagement des Unternehmens beeinflusst.[1]

[1] vgl. Kleinfeld (2010) S. 331.

2.4.4 Management

Einer der kritischen Erfolgsfaktoren jeder CSR-Implementierung ist die Übertragung der CSR-Strategie in die Strukturen und Prozesse des Unternehmens. Dabei spielt vor allem das Managementsystem eine entscheidende Rolle. Sollten Unternehmen verschiedene Aspekte in eigene Managementsysteme (wie bspw. Umweltmanagement-, Prozessmanagement-, Personalmanagement- oder Qualitätsmanagementsystemen) aufgeteilt haben, ist es unerlässlich, die CSR-Politik in sämtliche Systeme einfließen zu lassen. Hilfreich ist dabei die Erstellung eines Kriterien-Katalogs, der bei künftigen Management-Entscheidungen helfen kann, alle Dimensionen der eigenen CSR-Politik einzubeziehen und sich der eigenen Verantwortung bewusst zu sein. Dies trifft auch auf die Dokumentation von Entscheidungen zu, da ein wesentliches Prinzip von CSR, Transparenz, also die Möglichkeit der klaren Nachvollziehbarkeit, voraussetzt.[1]

[1] vgl. ISO 26000 (2010) S. 75.

2.4.5 Prozesse

Sobald die vom Unternehmen entwickelte CSR-Politik auf Management-Ebene implementiert worden ist, muss sich der Integrations-Prozess auch in allen anderen Prozessen fortsetzen. Dafür sollten Arbeitsabläufe, Entscheidungswege und operative Prozesse analysiert und gemäß der relevantesten CSR-Handlungsfelder angeglichen werden.

Hilfreich ist es dabei, einen CSR-Umsetzungsplan auszuarbeiten, in dem die Analyse der gegenwärtigen Arbeitsabläufe, die geplante schrittweise Veränderung ebendieser, ein nachvollziehbarer Zeitrahmen und messbare Indikatoren festgehalten sind. Dadurch wird auch ersichtlich, welche Bereiche bzw. Personen in welchem Ausmaß von Veränderungen betroffen sind. Entscheidend ist hier, dass die Beteiligung zwar breit angelegt ist (sprich, dass so viele Mitarbeiter wie möglich involviert sind), aber weiterhin klare Verantwortlichkeiten bestehen bleiben. So ist die Implementierung einer nachhaltigeren Unternehmenspolitik strukturier- und steuerbar.

 
BÖRLIND INSIGHTS

„Unsere Nachhaltigkeitsstrategie "Mission 2025" dient als Orientierungshilfe bei allen Geschäftsentscheidungen und zwingt uns im besten Sinne unserer Rechenschaftspflicht nachzukommen. "Reduce Carbon", "Reduce Waste", "Protect People", "Protect Nature" – um diese vier großen Ziele in den kommenden Jahren auch wirklich erreichen zu können, wird die "Mission 2025" firmenintern als Projekt – inklusive Projektleiter, Projekt-Team und Kostenplan – behandelt. Dies bedeutet auch, dass dem Thema bewusst Zeit und Ressourcen neben dem laufenden Tagesgeschäft zur Verfügung gestellt wird.

Wir möchten, dass alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an der Mission beteiligt sind, haben aber trotzdem klare Verantwortlichkeiten festgelegt. So ist es Aufgabe der Einkaufsleitung an nachhaltigen Packmitteln zu arbeiten und Aufgabe der HR-Leitung Börlind zu einem weiterbildungsfreun...

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