3.3.2.1 Rankings, Ratings und Indizes

In dieser Kategorie von Nachweisen werden Unternehmungen nach einheitlichen Kriterien und oftmals vergleichend bewertet. In Deutschland ist vor allem das IÖW-future-Ranking hierfür bekannt (www.ranking-nachhaltigkeitsberichte.de). Es bewertet die Qualität von Nachhaltigkeitsberichten und wählt die besten Berichte in verschiedenen Kategorien. Das Unternehmensnetzwerk econsense analysiert und vergleicht ebenfalls die Nachhaltigkeitsberichte von Unternehmen, tauscht sich mit Politik und Zivilgesellschaft über Standards und deren Anforderungen aus und bietet Unternehmen eine Plattform, um über Erfolge und Hindernisse bei der Berichtserstellung zu diskutieren. Da CSR auch Risikothemen und Innovationschancen beleuchtet, hat der Kapitalmarkt dafür Leistungskennzahlen in den Bereichen Environment (Umwelt), Social (Soziales) und Governance (Aufsichtsstrukturen) – kurz ESG – für die Beurteilung der Berichterstattung entwickelt. Weitere Beispiele in dieser Kategorie sind

  • Carbon Performance Leadership Index (CPLI)
  • Dow Jones Sustainability Index (DJSI)
  • MSCI World ESG: Index zur Darstellung der Performance der gängigsten ESG-Anlageansätze
  • FTSE4GOOD (Index)
  • Naturaktienindex (NAI)
  • Umweltbank-Aktienindex (UBAI)

3.3.2.2 Siegel und Label

Für die Beurteilung von Nachhaltigkeitsleistungen werden Siegel von verschiedenen Instanzen und Label-Organisationen vergeben. Dazu gehören öffentlich-rechtliche Einrichtungen (u. a. der Blaue Engel für Konsumgüter oder das EU-Bio-Logo für Nahrungsmittel), Institute (u. a. der ÖkoTex Standard 100 für Textilien oder der Cradle to Cradle Certified™ Product Standard), Initiativen und Vereine (u. a. das Siegel des Forest Stewardship Council (FSC) für Holz- und Papierprodukte oder der Fair Wear Foundation (FWF), einer Multi-Stakeholder-Initiative der Textilbranche) sowie Branchenverbände (u. a. das BDIH-Siegel für Naturkosmetik oder das Siegel Demeter des Anbauverbandes für Bio-Bäuerinnen und -Bauern, der sich der biologisch-dynamischen Landwirtschaft verschrieben hat).

Siegel werden in der Regel für Produkte oder Produktgruppen, Leistungen und Lösungen vergeben. Immer mehr Siegel sollen dem Verbraucher signalisieren, dass es Unterschiede zwischen den Produkten, Leistungen und Lösungen gibt und dass sie sich zwischen besseren und schlechteren Produkten entscheiden können. Doch nicht jedes Siegel ist auch gut – und inzwischen gibt es so viele, dass man schnell den Überblick verlieren kann. Aus diesem Grund versuchen mittlerweile verschiedene Organisationen, mehr Klarheit in die Vielfalt zu bringen und beurteilen u. a. die Glaubwürdigkeit der Siegel, so beispielsweise:

  • Utopia (www.utopia.de): Onlinemagazin/-community für Nachhaltigkeit
  • Siegelklarheit (www.siegelklarheit.de): Initiative der Bundesregierung
  • Christliche Initiative Romero CIR (www.ci-romero.de): unabhängiger und gemeinnütziger Verein für kritischen Konsum und Menschenrechte

3.3.2.3 Preise und Auszeichnungen

Der Deutsche Nachhaltigkeitspreis ist wohl die bekannteste Auszeichnung für nachhaltiges Engagement in Deutschland. Der Preis prämiert vorbildliche Nachhaltigkeitsleistungen in Wirtschaft, Kommunen und Forschung. Mit 5 Wettbewerben ist er die größte Auszeichnung seiner Art in Europa. Der Preis wird seit 2008 jährlich von der Stiftung Deutscher Nachhaltigkeitspreis vergeben in Zusammenarbeit mit der Bundesregierung, dem Rat für Nachhaltige Entwicklung, kommunalen Spitzenverbänden, Wirtschaftsvereinigungen, zivilgesellschaftlichen Organisationen und Forschungseinrichtungen. Weitere Beispiele sind:

  • Bundespreis ecodesign
  • Bundeswettbewerb zur Auszeichnung besonders nachhaltiger Tourismusdestinationen

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