Im Folgenden werden je Bereich mehrere Vorschläge genannt, die sich kurz- oder mittelfristig umsetzen lassen und die jeder Betrieb für sich auf Eignung prüfen kann. In der Praxis hat es sich bewährt, auf Kreativtechniken wie das Brainstorming zurückzugreifen, um zusätzliche Ideen und Input zu bekommen. Mit den vorgestellten Maßnahmen ist es möglich, mindestens in den Säulen Ökologie und Ökonomie Verbesserungen zu erreichen, häufig auch beim Sozialen.

 
Praxis-Tipp

Nachhaltigkeit und Digitalisierung/Automatisierung zusammen angehen

Bei Veränderungen in Richtung mehr Nachhaltigkeit, sollte gleichzeitig geprüft werden, wie man möglichst viele Prozesse und Abläufe digitalisiert und automatisiert.

Sicherstellen, dass Trends und Entwicklungen erkannt werden können

Bei der Maßnahmenauswahl sollte darauf geachtet werden, dass Ergebnisse oder Entwicklungen gemessen werden können, z. B. mit Kennzahlen. Um Entwicklungen besser darstellen und bewerten zu können, sollten die Kenngrößen für 2 bis 3 Jahre rückwirkend und ggf. auch einige Jahre in die Zukunft dargestellt werden. Bei den Kennzahlen wird auf Formelvorschläge verzichtet, weil es eine Vielzahl unterschiedlicher Möglichkeiten gibt und hier jeder Betrieb hier seine eigene Lösung finden muss. Meist ist es besser, zunächst eigene Kennzahlen zu kreieren, mit denen regelmäßig gearbeitet wird, und später auf evtl. Standards oder Vorschläge zurückzugreifen, die z. B. durch die EU und andere Organisationen vorgegeben werden. Derzeit wird im Rahmen der CSRD daran gearbeitet, einheitliche Standards zu entwickeln. Außerdem sollte darauf geachtet werden, dass alle – oder bestimmte, vorab definierten – Nachhaltigkeitskennzahlen in einem Dashboard zusammengeführt werden.

2.3.1 Maßnahmenübersicht je Bereich zusammenstellen

Für unterschiedliche Bereiche können Maßnahmen und Mess- bzw. Kenngrößen mithilfe des Reiters "Gesamtübersicht Maßnahmen" der Excel-Arbeitshilfe erfasst werden. Beispielhaft zeigt dies Abb. 3.

Abb. 3: Möglichkeit der Zusammenstellung von Maßnahmen und Kennzahlen je Bereich

2.3.2 Einzelmaßnahmen planen

Danach gilt es, sich aus der Übersicht Einzelmaßnahmen herauszunehmen und diese konkret zu planen. Hier hilft der Reiter "Kopiervorlage Maßnahmenplanung" der Excel-Arbeitshilfe. Es muss genau beschrieben werden, wo Verbesserungen erreichen werden sollen, was das Ziel einer Maßnahme ist, wie sie sich messen lässt, was genau getan werden soll, wer verantwortlich ist usw. Ein Beispiel zeigt Abb. 4.

Abb. 4: Beispiel einer Planung für Maßnahmenumsetzung

 
Hinweis

"Kopiervorlage Maßnahmenplanung" der Excel-Arbeitshilfe

Mit der Excel-Arbeitshilfe, wie sie Abb. 4 zeigt, können Maßnahmen individuell geplant und überwacht werden. Sie ist für alle Themengebiete geeignet und kann entsprechend kopiert werden.

2.3.3 Beispiele für Einzelmaßnahmen und mögliche Kennzahlen

Im Folgenden wird am Beispiel der Bereiche Unternehmen/Unternehmenskultur, Energie, Material, Mobilität, Logistik der Excel-Arbeitshilfe skizziert, welche Maßnahmen für mehr Nachhaltigkeit im jeweiligen Bereich ergriffen werden können, und mit welchen Kennzahlen diese gemessen werden können.

2.3.3.1 Nachhaltige Unternehmenskultur

In der Praxis hat es sich bewährt, sich zuerst mit der Schaffung einer "nachhaltigen Unternehmenskultur" zu befassen. Hintergrund ist, dass die Unternehmenskultur übergreifenden Charakter hat und Regeln für den gesamten Betrieb erstellt werden müssen. Das bedeutet zunächst, dass es ein klares Bekenntnis der Geschäftsleitung geben muss und es notwendig ist, erste Standards und Regeln zu entwickeln sowie die Mitarbeiter zu informieren und zu schulen. Auch der Bereich Rechtskonformität, die Überprüfung der Einhaltung von Gesetzen, gehört zur Unternehmenskultur. Teilweise besteht eine direkte Verbindung zu Unternehmenszielen (s. Abb. 1). Ziele beschreiben, wo man sich mit dem Betrieb hinbewegen möchte, mit den Maßnahmen in den Bereichen wird ausgeführt, wie man dorthin gelangen kann.

Maßnahmenbeispiele

  • Genaue Definition (Konkretisierung), dessen, was im Betrieb unter Nachhaltigkeit verstanden wird
  • Schriftliche Verpflichtung zur Nachhaltigkeit durch die Geschäftsführung
  • Entwicklung ethischer Verhaltensstandards und Grundwerte

    • (sie sollen als Leitlinien für den Umgang mit Geschäftspartnern und anderen Dritten sowie den Umgang mit begrenzten Ressourcen, aber auch die Schaffung einer diversen Unternehmenskultur kann geprüft werden)
  • Entwicklung bzw. Konkretisierung eines Organigramms, in dem auch die Zuständigkeiten für Nachhaltigkeit geregelt sind.
  • Regelmäßige Prüfung, ob Gesetze und Vorschriften vom Betrieb eingehalten werden, z. B. Lieferkettensorgfaltsgesetz (LkSG), Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) oder Risikomanagement (Regeln müssen konkret benannt werden)
  • Schulung möglichst aller Mitarbeitenden in Sachen Nachhaltigkeit
  • Klärung der Zuständigkeiten und Verantwortlichkeiten
  • Auf-/Ausbau Vorschlagwesen um Vorschläge zur Verbesserung der Nachhaltigkeit im Unternehmen
  • Paritätische Besetzung von Führungspositionen durch Männer und Frauen
  • Schaffung Entgeltsystem, in dem Frauen und Männer gleich bezahlt werden
  • Erstellung von Ökobilanzen (für viele KMU eher mittelfristig)

Mögliche Messgröß...

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