Konsequenz wird hier in 2 Richtungen gedacht:

Zum einen bei sich selbst, indem besonders die Autoritätspersonen selbst die Veränderung leben und konsequent darauf achten, immer auf Augenhöhe der Veränderung zu sein. Dabei selbst eher mehr tun, als gefordert wird. Bitte nie vergessen: Autoritätspersonen stehen unter Beobachtung, d. h., ihr Verhalten wird automatisch wahrgenommen.

Zum anderen bei Mitarbeitern und Führungskräften, die nicht mitziehen. Diese sind Brunnenvergifter, da sie hohes Ansteckungspotenzial haben. Auf diese ist direkt und konsequent Einfluss zu nehmen. Es gilt hier im ständigen Dialog mit den Entscheidern zu bleiben und Fehler immer wieder anzusprechen. Bei denjenigen Mitarbeitern und Führungskräften, die dauerhaft bremsen und ein Problem darstellen, sollte man letztendlich bei wiederholten Verstößen auch über härtere Maßnahmen nachdenken.

Eine Erfahrung aus vielen Veränderungsprozessen ist: Jeder Wandel erfordert auch unangenehme Entscheidungen. Gerade dann, wenn sich Werte verändern, gibt es immer auch Verlierer. Dies sind Führungskräfte und Mitarbeiter, die den neuen Weg nicht mitgehen wollen.

Was kann die Fachkraft für Arbeitssicherheit nun tun?

  • Gerade bei Führungskräften Fehler konsequent ansprechen und ggf. auch mit der Geschäftsführung über weitere Schritte nachdenken.
  • Jeden Fehler bei allen immer zeitnah ansprechen. Dabei die Psychologie der Einflussnahme beachten und nutzen:

    1. Fragen stellen und den Gesprächspartner zum Nachdenken bringen. Nach dem Motto: Eine Frage öffnet den Geist des Menschen und eine Behauptung verschließt ihn.
    2. Kurzleitfaden für ein solches Gespräch:

      • Wissen Sie, warum ich Sie anspreche?
      • Kurz Zahlen, Daten, Fakten nennen.
      • Haben Sie darüber nachgedacht, was dabei passieren kann?
      • Kann es denn ihr Interesse sein, dass sich Menschen hier verletzen?
      • Was schlagen Sie vor?
      • Kann ich mich darauf verlassen?
  • Diese Fragen sind als Anregung zu verstehen und können einen Gesprächsleitfaden darstellen.

Fazit: Wir sehen, alle 4 Erfolgsfaktoren sind völlig unabhängig von der Arbeitssicherheit. Alle diese Punkte gelten in jedem Veränderungsprozess und begleiten jeden Kulturwandel. Deshalb gilt auch umgekehrt die Aussage: Wer in Arbeitssicherheit gut ist, ist überall gut. Oder auch: Wer den Kulturwandel in Sachen Arbeitssicherheit schafft, ist für die Zukunft bestens aufgestellt, denn dort wo die Kultur stimmt, stimmen Produktivität, Qualität und Arbeitssicherheit.

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