Im Humus wird das Treibhausgas CO2 nachhaltig im Boden als Kohlenstoff gespeichert und so aktiv Klimaschutz betrieben. Humusböden dienen als CO2-Senken, da sie mehr Kohlenstoff binden, als sie abgeben. Von Seiten des Naturparks Schwarzwald Mitte/Nord wurde ein Projekt für eine humusaufbauende bzw. regenerative Landwirtschaft angestoßen, um mit deren Bewirtschaftungsmethoden den Aufbau von fruchtbaren, wasserspeichernden und humusreichen Böden zu fördern. Im Rahmen des Projekts werden den in der Kulisse des Naturparks ansässigen Landwirten Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten zum Humusaufbau und den zugrundeliegenden Bodenprozessen angeboten. Die humusaufbauende Bewirtschaftung wird den Landwirten von Seiten des Naturparks, mit derzeit 30 EUR je Tonne CO2 und je Hektar Fläche vergütet.

Die Gemeinde Ottersweier unterstützt dieses Projekt gemeinsam mit einer Nachbarstadt durch eine finanzielle Unterstützung der ortsansässigen Landwirte bei der Umstellung der Bodenbewirtschaftung:

  • anteilige Kostenübernahme (20 %, max. 2 Personen je Betrieb) am mehrtägigen Bodenkurs des Naturparks;
  • anteilige Kostenübernahme (50 %, max. 2 Personen je Betrieb) zur Teilnahme an Seminaren;
  • anteilige Kostenübernahme der Einstiegs-Bodenbeprobung (50 % der Gesamtkosten)

Pachtverträge

Darüber hinaus wird die Pachtlaufzeit für gemeindliche Flächen, die am Humusaufbauprogramm des Naturparks teilnehmen, bei Abschluss zukünftiger Pachtverträge auf eine Gesamtlaufzeit von 10 Jahren (unabhängig von der regulären Pachtperiode) verlängert.

 
Praxis-Tipp

Hemmschwellen abbauen

Im Bereich des Humusaufbaus herrscht noch eine große Unsicherheit bei den örtlichen Landwirten. Eine große Hemmschwelle ist vor allem die erforderliche Umstellung der landwirtschaftlichen Maschinen, was mit einem hohen Investitionsvolumen für die Landwirte verbunden ist. Daher wird dieses Zuschussprogramm von den Ottersweierer Landwirten nicht ausgeschöpft. Es sollte eine regelmäßige Kommunikation mit den örtlichen Landwirten zu diesem Thema aufgebaut werden. Bezüglich der erforderlichen Investition wäre eine gemeinsame Beschaffung z. B. durch den Maschinenring[1] denkbar.

[1] Ein Maschinenring ist ein Zusammenschluss landwirtschaftlicher Betriebe zur gemeinsamen Nutzung von Land- und Forstmaschinen sowie zur Vermittlung von landwirtschaftlichen Arbeitskräften.

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